Nahost

Pentagon: Vom Iran unterstützte Milizen und PKK kooperieren zusammen gegen türkische Truppen im Irak

Der US-Militärgeheimdienst behauptet, dass sich vom Iran unterstützte Milizen mit kurdischen Milizen abgestimmt hätten, um Angriffe auf die militärische Präsenz der Türkei im Nordirak zu starten. Ankara hat Mitte April eine Militäroperation im Nordirak gegen PKK-Stellungen gestartet.
Pentagon: Vom Iran unterstützte Milizen und PKK kooperieren zusammen gegen türkische Truppen im IrakQuelle: AFP © Shiladiza

Laut einem jüngsten Bericht des Generalinspekteurs des Pentagon glaubt der US-Militärgeheimdienst, dass sich vom Iran unterstützte Milizen mit kurdischen Milizen koordiniert hätten, um Angriffe auf die Militärpräsenz der Türkei im Nordirak durchzuführen. Die vom Iran unterstützten Milizen haben in letzter Zeit mehrfach Militäroperationen der Türkei gegen Kämpfer der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) aus den Bergen des Nordiraks öffentlich kritisiert und die Verletzungen der Souveränität Iraks angeprangert.

Laut dem veröffentlichen Bericht stecken die schiitische Milizen auch hinter einer kleinen, aber zunehmenden Anzahl von Raketenangriffen auf türkische Streitkräfte sowohl im Irak als auch in Syrien in den letzten Monaten. Einige der Angriffe im Irak seien "in Zusammenarbeit mit der PKK" durchgeführt worden, behauptete der militärische Nachrichtendienst DIA der USA. "Nach türkischen Luftangriffen im Februar gegen die PKK-Stellungen im Nordirak führte eine neue mit Iran verbündete Milizgruppe einen Raketenangriff auf eine türkische Basis nördlich von Mossul durch", heißt es in dem Bericht.

"Die DIA schätzte ein, dass die Milizen wahrscheinlich weiterhin mit der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK), von den USA als ausländische Terrororganisation eingestuft, als Reaktion auf türkische Luft- und UAV-Angriffe auf PKK-Stellungen koordinieren werden", heißt es in dem Bericht.

Die türkische Armee startete nach eigenen Angaben Ende April eine umfangreiche Militäroperation gegen Kämpfer der zuerst von Ankara als Terrororganisation eingestuften "Guerillaorganisation" PKK. Das regelmäßige türkische Vordringen auf irakisches Territorium ruft aber offenbar nun die schiitische Milizen, und zwar die sogenannten al-Haschd asch-Scha'bī, auf den Plan.

Die türkischen Besatzungstruppen betreiben einen Stützpunkt bei Baschiqa im Nordirak, ohne dafür eine Genehmigung von der Regierung in Bagdad zu haben. Schiitische Milizen im Irak haben sich auf die Fahne geschrieben, die Souveränität des Landes zu verteidigen und jede Invasion oder jeden Versuch abzuwehren, das Land von außen zu destabilisieren. 

Obwohl die PKK und die von der Iranischen Revolutionsgarde unterstützten schiitische Milizen ideologisch auseinanderklaffen, haben beide gegen den sogenannten Islamischen Staat gekämpft. Die beiden Milizen-Gruppen haben letzter Zeit breite Netzwerke ihrer eigenen Einheiten im Irak und in Syrien aufgebaut, die sich den Versuchen der Zentralregierung in Bagdad widersetzt haben, ihre Autonomie in Frage zu stellen. Im vergangenen Jahr löste der iranische Botschafter im Irak, der ehemalige IRGC-Beamte Iraj Masjedi, einen diplomatischen Streit aus, als er Ankara ermahnte, seine Truppen aus dem Irak abzuziehen.

Bei der jüngsten Militäroffensive gegen die PKK scheint es der türkischen Führung gelegen gekommen zu sein, dass die Weltöffentlichkeit auf den Ukraine-Krieg blickt. Als das türkische Militär 2019 in Nordsyrien einmarschierte, war seinerzeit die Empörung im Ausland groß.

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