Europa

Polizei: Kriminelle in Finnland beschaffen sich Waffen aus der Ukraine

Schon in der Vergangenheit warnten Experten davor, dass Waffen, die eigentlich aus den westlichen Ländern in die Ukraine geliefert werden, ihren Weg zurück in den Westen finden könnten. Die Jugoslawien-Kriege wurden als Beispiel dafür angeführt. Nun kommt eine Warnung aus Finnland.
Polizei: Kriminelle in Finnland beschaffen sich Waffen aus der UkraineQuelle: Gettyimages.ru © Metin Aktas / Anadolu Agency

Kriminelle in Finnland seien in den Besitz einiger der Waffen gelangt, die von den westlichen Unterstützern der Ukraine im Zuge des Konflikts mit Russland geliefert worden sind, teilte Finnlands nationale Ermittlungsbehörde (NBI) mit. NBI-Kriminalkommissar Christer Ahlgren sagte am Sonntag gegenüber dem finnischen öffentlich-rechtlichen Sender Yle:

"Wir haben Hinweise darauf, dass diese Waffen bereits ihren Weg nach Finnland finden."

Unter den Waffen befänden sich auch Sturmgewehre, sagte Ahlgren. Er lehnte es jedoch ab, weitere Einzelheiten zu nennen, da die Ermittlungen noch nicht abgeschlossen seien. Dem Ermittler zufolge wurden bereits Waffenschmuggelrouten von der Ukraine nach Finnland eingerichtet. Ahlgren erklärte:

"Drei der größten Motorradbanden der Welt – die Teil größerer internationaler Organisationen sind – sind in Finnland aktiv. Eine davon ist der Bandidos Motorcycle Club, der in jeder größeren ukrainischen Stadt eine Gruppe hat." 

Die kriminellen Organisationen hätten "ihre Netzwerke in finnischen Handelshäfen", so Ahlgren weiter. Der NBI-Kriminalkommissar fügte hinzu, dass die für Flughafenpersonal vorgeschriebenen Sicherheitskontrollen nicht für Hafenarbeiter gelten. Finnland sei dabei nicht das einzige EU-Land mit solchen Problemen, denn "auch in Schweden, Dänemark und den Niederlanden wurden Waffen gefunden, die in die Ukraine geliefert wurden", betonte Ahlgren. Und weiter:

"Die Ukraine hat eine große Menge an Waffen erhalten, und das ist gut, aber wir werden jahrzehntelang mit diesen Waffen zu tun haben und auch den Preis dafür zahlen."

Bereits im Mai betonte US-Verteidigungsminister Lloyd Austin die Notwendigkeit einer Kontrolle über die an die Ukraine gelieferten US-amerikanischen Waffen. Damals sagte Austin, er habe das Thema mit den Behörden in Kiew erörtert, die ihm die Einhaltung der Rechenschaftspflicht zugesichert hätten. Im Juni hatte auch die EU-Strafverfolgungsbehörde Europol davor gewarnt, dass der Ukraine-Konflikt zu einem Anstieg des Waffen- und Munitionsschmuggels in die EU führen könnte.

Etwa zur gleichen Zeit zeigte eine Recherche der russischen Redaktion von RT, dass verschiedene vom Westen an Kiew gelieferte Waffen über das Darknet verkauft wurden.

Moskau kritisiert seit Langem Waffenlieferungen der USA, der EU, des Vereinigten Königreichs und einiger anderer Staaten an Kiew mit dem Argument, dass sie den Konflikt nur verlängern und das Risiko einer direkten Konfrontation zwischen Russland und der transatlantischen Militärallianz NATO erhöhen würden.

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Auf beiden Seiten des Konfliktes sind zahlreiche Soldaten und Zivilisten getötet worden. Moskau und Kiew haben sich gegenseitig verschiedener Kriegsverbrechen beschuldigt. Tausende Ukrainer sind mittlerweile aus ihrer Heimat geflohen.