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"Das Land ist toxisch": Die USA sind zu einem gefallenen Helden geworden

Die Vereinigten Staaten sind kein Vorbild mehr, so eine Kolumnistin des "Sydney Morning Herald". Sie will ihnen nicht nacheifern, sie will nicht dorthin ziehen, und sie macht sich Sorgen um Freunde, die dort leben. Das Land ist zu einem Antihelden geworden.
"Das Land ist toxisch": Die USA sind zu einem gefallenen Helden gewordenQuelle: Sputnik © Vera Golosova

Die Vereinigten Staaten ähneln dem Schauspieler Bill Cosby, schreibt Kerri Sackville, Kolumnistin des australischen Sydney Morning Herald.

Einst war er für Millionen englischsprachiger Zuschauer ein Held – dann wurde er zum Antihelden: als die unangenehme Wahrheit herauskam, dass er Frauen unter Drogen gesetzt und belästigt hatte. Genau so erging es den USA. Früher inspirierten sie Generationen, sie wurden respektiert – als Zentrum der freien Welt. "Das ist der Mittelpunkt der freien Welt! Das Land der Möglichkeiten! Heimat der Tapferen!", schreibt Sackville und fährt fort:

"Als ich aufwuchs, waren Green Cards so hoch geschätzt, dass sie fast zum Mythos wurden. Sie waren das goldene Ticket, eine Chance, in das großartigste Land der Welt zu ziehen und den amerikanischen Traum zu verwirklichen. Als ein Freund von mir eine Green Card in der Lotterie gewann, waren wir ehrfürchtig, neidisch und ungläubig.

Ich liebte die USA. Ich bewunderte den Patriotismus, die Begeisterung so vieler US-Amerikaner für ihr Land. Ich bewunderte Hollywood, die John-Hughes-Filme, die Fernsehserien wie 'Hill Street Blues', 'Family Ties' und 'LA Law'. Ich bewunderte den Multikulturalismus, die Idee eines Schmelztiegels von Einwanderern aus aller Welt. Ich bewunderte das College-System, die Restaurants, Walmart und Marken wie Gap und Banana Republic. Ich bewunderte New York, das sich wie das Zentrum des Universums anfühlte und immer noch anfühlt.

Heute würde ich eine Green Card nicht einmal dann annehmen, wenn sie mit einer Tasche voller Geld und einem Date mit George Clooney verbunden wäre. Das Land ist so gespalten und so toxisch, dass ich mir Sorgen um meine US-amerikanischen Freunde mache."

Die heutigen USA seien furchterregend, schreibt die Kolumnistin: Es gebe "mehr Waffen als Einwohner", die Verbrechensrate sei hoch, die US-Gefängnisse seien überfüllt, und die Einkommensungleichheit sei "die höchste der Welt unter den Industrieländern". Das Wahlrecht sei ungerecht, das System der Wahlmänner, sei unfair, und die US-Demokratie sei nur eine bedingte. Das Götzenbild von einst ist also gefallen.

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