Wirtschaft

Prognose der Europäischen Kommission: Russlands Wirtschaft stabilisiert sich bis 2023

Die Europäische Kommission hat eine Prognose in Bezug auf russische Wirtschaft aufgestellt. Zwar soll es negative Anzeichen geben, aber die Wirtschaft kann sich bis 2023 stabilisieren. Wegen der Sanktionen können private Investitionen in dem Land um mehr als 20 Prozent zurückgehen.
Prognose der Europäischen Kommission: Russlands Wirtschaft stabilisiert sich bis 2023Quelle: Gettyimages.ru © Silas Stein

Die russische Wirtschaft soll sich bis 2023 stabilisieren und in der Lage sein, sich an die Situation anzupassen, in der die wirtschaftliche Beziehungen zum Westen größtenteils abgebrochen sind. Laut der Frühjahrsprognose der Europäischen Kommission wird das russische BIP-Wachstum 2023 jedoch nicht über 1,5 Prozent liegen:

"Dennoch wird das reale BIP-Wachstum voraussichtlich niedrig bleiben und 1,5 Prozent erreichen, da die fortgesetzte Importsubstitution aufgrund des Wegzugs ausländischer Unternehmen zu einer geringeren Effizienz führen wird."

Nach der Prognose der Europäischen Kommission soll das russische BIP bis 2022 um 10,4 Prozent schrumpfen. Gleichzeitig soll die Inflation in Russland im Jahr 2022 über 20 Prozent liegen und 2023 auf zehn Prozent sinken. Gleichzeitig könnte sich die Ungewissheit über den Verlauf der Wirtschaftsbeziehungen mit dem Rest der Welt negativ auf die Bereitschaft der Investoren auswirken, in die russische Wirtschaft zu investieren, und ihr Wachstumspotenzial ernsthaft einschränken:

"Es wird erwartet, dass die privaten Investitionen bis 2022 um mehr als 20 Prozent zurückgehen werden, da der Appetit auf neue Investitionen unter den derzeitigen Bedingungen und angesichts des Rückzugs ausländischer Unternehmen extrem gering ist."

Dabei geht die Europäische Kommission davon aus, dass in einigen Sektoren Einzelinvestitionen getätigt werden, um eine Importsubstitution zu gewährleisten. Das Vertrauen der Investoren wird jedoch nach Ansicht der Autoren des Berichts im Prognosezeitraum gering bleiben. Sie glauben, dass ein moderates Wachstum der öffentlichen Investitionen den Rückgang der privaten Investitionen nicht ausgleichen wird. In dem Papier heißt es:

"Unter der Annahme, dass die Sanktionen über die am 29. April verhängten Sanktionen hinaus nicht weiter verschärft werden und das Verbot von Energieexporten bestehen bleibt, werden die Rohstoffexporte unter diesen Umständen die wichtigste Triebkraft für die Wirtschaft sein."

Das Haushaltsdefizit werde 2022 voraussichtlich 0,5 Prozent des BIP betragen und 2023 auf 1,5 Prozent des BIP ansteigen:

"Das projizierte kleine Defizit von 0,5 Prozent des BIP im Jahr 2022 wird sich auf 1,5 Prozent des BIP im Jahr 2023 ausweiten, da die niedrigeren Rohstoffpreise und die begrenzte Fähigkeit Russlands, zu exportieren, die Einnahmen verringern."

Die Europäische Kommission weist zudem darauf hin, dass die öffentliche Verschuldung Russlands im Verhältnis zum BIP aufgrund des rückläufigen BIP moderat ansteigen werden soll. Mit weniger als 16 Prozent des BIP soll diese jedoch im Vergleich zu anderen Schwellen- und Industrieländern deutlich niedriger bleiben, heißt es in dem Dokument.

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