Wirtschaft

Bloomberg: Deutschland droht wegen Niedrigwasser im Rhein Kohle-Knappheit

Der Rhein gilt als Deutschlands wichtigste Wasserstraße. Doch das Niedrigwasser gefährdet derzeit die Güterschifffahrt. Das betrifft auch die Lieferungen von Kohle an Stromkraftwerke. Laut einem Zeitungsbericht drohe Deutschland gar Kohle-Knappheit.
Bloomberg: Deutschland droht wegen Niedrigwasser im Rhein Kohle-KnappheitQuelle: Gettyimages.ru © Christoph Reichwein / picture alliance

Durch die anhaltende Trockenheit ist der Pegel des Rheins sowie anderer großen Flüsse stark gesunken, was die Schifffahrt nur noch eingeschränkt ermöglicht. Bereits Mitte August hatte etwa der Bundesverband der Deutschen Binnenschifffahrt (BDB) in Duisburg gewarnt: "Das aktuelle Niedrigwasser behindert in zunehmendem Maße die Güterschifffahrt in Deutschland." Erst jüngst bezeichnete Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) die aktuelle Situation als "Notlage".

Bis heute hat sich die Situation nicht entspannt. Der Rhein etwa gilt als Deutschlands wichtigste Wasserstraße. Rund 80 Prozent der gesamten Schiffsfracht werden auf diesem Fluss transportiert.

Nun haben Stromerzeuger im Rhein-Gebiet davor gewarnt, dass die Stromversorgung aufgrund von Verzögerungen bei den Kohlelieferungen an die Kraftwerke wegen der niedrigen Wasserstände beeinträchtigt sein könnte. Dies berichtete die US-amerikanische Wirtschaftsagentur Bloomberg am Freitag.

Wegen der niedrigen Wasserstände können die einzelnen Schiffe nur noch einen Teil der sonst üblichen Ladung mitnehmen – um eine Grundberührung zu vermeiden.

Dem Bloomberg-Bericht zufolge hätten eine Reihe von Kraftwerken, die mit Kohle betrieben werden, darunter die der Energieversorger EnBW und Trianel, mitgeteilt, dass sie mit Versorgungsproblemen zu kämpfen hätten. Das Trianel-Kohlekraftwerk Lünen musste demnach am Wochenende die Stromerzeugung drosseln, während das EnBW-Heizkraftwerk Heilbronn ebenfalls "betroffen" war, wobei jedoch keine weiteren Einzelheiten genannt wurden.

Ein Sprecher von Trianel erklärte gegenüber Bloomberg, dass aufgrund der Dürre, die zu niedrigen Wasserständen in den wichtigsten Wasserstraßen geführt hat, die Schiffe gezwungen waren, die Menge der beförderten Kohle zu verringern, um in seichten Gewässern fahren zu können. "Das ist das normale Geschäft in diesen Tagen. Diese Situation wird sich erst ändern, wenn es mehr regnet", wurde er zitiert.

Die Nachricht kommt zu einer Zeit, in der man in Berlin aktiv daran arbeitet, mehrere stillgelegte Kohlekraftwerke wiederzubeleben, um den Erdgasverbrauch zur Stromerzeugung zu senken. Die Lieferungen aus Russland sind aufgrund der EU-Sanktionen erheblich zurückgegangen.

Nach offiziellen Angaben wurden im vergangenen Jahr etwa 15 Prozent des in Deutschland produzierten Stroms mithilfe von Erdgas, knapp 19 Prozent durch Braunkohle und neun Prozent durch Steinkohle produziert.

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