Afrika

Tschad weist Deutschlands Botschafter aus: "Unhöfliche Haltung"

Die tschadische Regierung hat den deutschen Botschafter aufgefordert, das Land binnen 48 Stunden zu verlassen. Dem Diplomaten werden unhöfliche Haltung und Nichteinhaltung der diplomatischen Gepflogenheiten vorgeworfen. Das Auswärtige Amt in Berlin zeigt sich irritiert.

Am Freitag hat die Regierung des zentralafrikanischen Landes Tschad den deutschen Botschafter zur unerwünschten Person erklärt. Dr. Gordon Kricke solle das Land innerhalb von 48 Stunden verlassen. In der entsprechenden Erklärung der tschadischen Regierung wird als Grund die unhöfliche Haltung des Diplomaten genannt. Zudem wird ihm die Nichteinhaltung der diplomatischen Gepflogenheiten vorgeworfen.

Das Auswärtige Amt in Berlin zeigt sich in einem Kommentar, den der Focus zitiert, über diesen Schritt irritiert. Die Gründe, mit denen die tschadische Regierung den deutschen Botschafter in N'Djamena zur Persona non grata erklärt habe, seien absolut nicht nachvollziehbar:

"Wir stehen hierzu mit der Regierung von Tschad in Kontakt."

Laut Medienberichten steht Kricke seit Juli 2021 an der Spitze der deutschen Botschaft in dem afrikanischen Land. Zuvor war er auch als Botschafter im Niger und auf den Philippinen tätig. Vor seinem Wechsel nach N'Djamena war er Deutschlands Sonderbeauftragter für die Sahelzone.

Die Agentur AFP berichtete unter Berufung auf eine tschadische Regierungsquelle, Kricke werde insbesondere beschuldigt, sich "zu sehr" in die Regierungsführung des Landes "einzumischen". Zudem sei er wegen angeblich spaltender Äußerungen kritisiert worden. Kricke habe mehrere "Ordnungsrufe" erhalten.

Im April 2021 war der langjährige tschadische Präsident Idriss Déby bei Kämpfen mit Rebellen im Norden des Landes tödlich verletzt worden. Daraufhin lösten die Militärs die Regierung und das Parlament auf. Für die Übergangszeit wurde ein Militärrat aus 15 Mitgliedern gebildet. Innerhalb von 18 Monaten sollten in dem Land Wahlen stattfinden, doch dazu kam es nicht. Der Sohn des getöteten Präsidenten und Vorsitzende des Militärrates, Mahamat Idriss Déby Itno, verlängerte indessen im Oktober seine Herrschaft um zwei weitere Jahre. Deutschland und mehrere andere EU-Länder zeigten sich damals wegen der verzögerten Rückkehr zur Demokratie besorgt.

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