Nahost

Bevorstehende Bodenoffensive: USA vermitteln zwischen Türkei und kurdischen Milizen in Syrien

Die Türkei hat ihren Verzicht auf eine Bodenoffensive in Nordsyrien an Bedingungen geknüpft. Sie forderte nicht nur eine 30 Kilometer tiefe Sicherheitszone, sondern auch die Auslieferung aller PKK-Mitglieder in Syrien. Ankara hat es zudem auf syrische Ölquellen abgesehen.
Bevorstehende Bodenoffensive: USA vermitteln zwischen Türkei und kurdischen Milizen in Syrien© Made Nagi

Die Türkei hat Berichten zufolge ihre Bedingungen für den Verzicht auf eine Bodenoffensive gegen die von den USA unterstützten Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF) in Syrien dargelegt, berichtete die Nachrichtenseite The Cradle unter Berufung auf kurdische Medien.

Laut lokalen Quellen hat das türkische Bombardement – obwohl es noch andauert – in den letzten Tagen deutlich nachgelassen. Die Quellen fügten hinzu, dass die neue Entwicklung auf die laufende US-Vermittlung zwischen der Türkei und der militanten kurdischen Gruppe zurückzuführen sei.

"Der türkische Verteidigungsminister Hulusi Akar hat den US-Botschafter Jeffry L. Flake am Sitz des Ministeriums in Ankara empfangen", teilte das türkische Verteidigungsministerium bereits am Donnerstag mit, ohne dies näher zu erläutern.

Während des Treffens soll der US-Botschafter einen 30 Kilometer langen Rückzug der kurdischen Milizen (YPG) von türkischen Grenzen vorgeschlagen haben, um damit die Türkei daran zu hindern, ihre versprochene Bodenoffensive zu starten. Die Türkei hatte bereits im Mai damit gedroht, eine 30 Kilometer lange Sicherheitszone entlang der türkischen Grenze zu Syrien durchzusetzen.

Einem kurdischen Medienbericht zufolge forderte Ankara jedoch nicht nur eine Sicherheitszone, sondern auch die Auslieferung aller Mitglieder der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) in Syrien an die Türkei.

In dem Bericht wurde außerdem behauptet, dass die Türkei "die Zuteilung eines Teils der Öleinnahmen in den von den SDF kontrollierten Gebieten zugunsten der Ankara-treuen islamistischen Gruppierungen [und der von ihnen kontrollierten Gebiete]" gefordert hat – womit die sogenannte Syrische Nationale Armee (SNA) und die Freie Syrische Armee (FSA) gemeint sind.

Die Türkei forderte zudem die Einrichtung von "Beobachtungspunkten", entweder unabhängig oder gemeinsam mit der US-Koalition, um es dem Land zu ermöglichen, "Waffentransfers [nach dem Rückzug der SDF] zu überwachen". In dem kurdischen Bericht heißt es auch, dass Ankara bereit sei, alle seine Bedingungen durch eine Übergabe des unter Kurden kontrollierten Gebiets an die Syrische Arabische Armee zu ersetzen. Ankara ist unlängst wieder auf dem Weg, die diplomatischen Beziehungen zur syrischen Regierung zu normalisieren.

Die Türkei hatte die USA beschuldigt, den kurdischen "Terrorismus" zu unterstützen, während die SDF die USA beschuldigt hatten, bei türkischen Aggressionen ein Auge zuzudrücken. Die Vermittlung Washingtons ist wahrscheinlich eine Form der Beschwichtigung für die beiden gegnerischen Seiten, die als Verbündete der USA gelten.

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