Nahost

Medienbericht: Saudischer Kronprinz droht mit Maßnahmen gegen US-Wirtschaft

Der saudische Kronprinz Mohammed bin Salman soll als Reaktion auf Kritik aus den USA im Zusammenhang mit Ölförderkürzungen Vergeltungsmaßnahmen angedroht haben, wie die "Washington Post" berichtet. Es gehe um "große wirtschaftliche Konsequenzen für Washington", so der Bericht.
Medienbericht: Saudischer Kronprinz droht mit Maßnahmen gegen US-WirtschaftQuelle: AFP © Bandar Al-Jaloud/Saudischer Königspalast/AFP

Der saudische Kronprinz Mohammed bin Salman (MBS) droht laut einem Bericht in The Washington Post im privaten Kreis damit, der US-amerikanischen Wirtschaft schaden zu wollen. Auslöser für jüngste Drohungen soll die Kritik des US-Präsidenten Joe Biden an Saudi-Arabiens Entscheidungen über Drosselung der Erdölfördermengen sein.

Die Regierung Biden hatte erklärt, sie werde die Beziehungen zum Königreich neu bewerten, nachdem Riad beschlossen hatte, die Rohölproduktion gegen den Willen der USA zu drosseln.

Der Kronprinz seinerseits warnte offenbar daraufhin, dass er keine Geschäfte mehr mit der US-Regierung machen werde, wenn Biden Saudi-Arabien bestrafen wolle. MBS soll von "großen wirtschaftliche Konsequenzen für Washington" gesprochen haben, wie die Washington Post weiter berichtet.

Die Drohung soll laut der Zeitung in einem als geheim eingestuften Dokument enthalten sein, das von einem Leck auf einem Discord-Server stamme. Es ist jedoch unklar, ob die Bemerkungen von bin Salman Teil einer abgefangenen offiziellen Kommunikation oder einer privat in die USA gesandten Nachricht waren.

Biden machte seine Unzufriedenheit mit Riad bereits im vergangenen Oktober deutlich, nachdem die Gruppe der OPEC+, der die wichtigsten Ölproduzenten, darunter auch Russland angehören, eine Förderkürzung um zwei Millionen Barrel pro Tag vereinbart hatte. In Washington, D.C. versucht man weiterhin, Moskau wegen des Ukraine-Konflikts mit Sanktionen gegen den Ölhandel zu bestrafen.

"Es wird einige Konsequenzen dafür geben, was sie mit Russland gemacht haben", sagte der US-Präsident damals in einem Interview mit CNN, ohne konkrete Maßnahmen gegen Riad zu nennen.

Vor seiner Wahl versprach Biden im Präsidentschaftswahlkampf, Saudi-Arabien wegen der angeblichen Rolle des Kronprinzen bei der Ermordung des Washington-Post-Kolumnisten Jamal Khashoggi im Jahr 2018, für die Riad abtrünnige Agenten verantwortlich machte, zu einem "Ausgestoßenen" zu machen.

Diese Drohung wurde von Biden jedoch nie wahr gemacht, da Insider aus dem Weißen Haus darauf hinwiesen, dass sich die US-Regierung auch unter Biden gegen eine Gefährdung der bilateralen Beziehungen entschieden hätte. Im Rahmen einer jahrzehntealten Vereinbarung bieten die USA Saudi-Arabien Sicherheit und sichern sich im Gegenzug den Zugang zum saudischen Öl, welches das Königreich gegen US-Dollar eintauscht, wodurch es zugleich wiederum den US-Dollar als Weltwährung stützt.

Eine Reihe hochrangiger US-Beamter reiste kürzlich nach Saudi-Arabien, darunter Außenminister Antony Blinken. Diese Beziehungen stehen scheinbar im Gegensatz zum angeblich schlechten persönlichen Verhältnis zwischen Joe Biden und Mohammed bin Salman, die sich seit Juli letzten Jahres nicht mehr getroffen haben.

Der 37-jährige saudische Kronprinz, der anstelle seines Vaters, König Salman ibn Abd al-Aziz, für die täglichen Angelegenheiten des Königreichs zuständig ist, macht sich Berichten zufolge privat über Biden lustig, indem er sich über jeden Fauxpas und dessen geistige Entgleisungen mokiert. Kritiker des US-Präsidenten haben Biden bereits vorgeworfen, dem Druck aus Saudi-Arabien zu sehr nachzugeben.

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