Europa

Annäherung: Griechischer Premier Mitsotakis trifft türkischen Präsidenten Erdoğan in Istanbul

Im Zuge der Ukraine-Krise gibt es Zeichen der Annäherung zwischen den zerstrittenen Staaten Griechenland und der Türkei. Der griechische Regierungschef traf am Sonntag in Istanbul den türkischen Präsidenten Erdoğan.
Annäherung: Griechischer Premier Mitsotakis trifft türkischen Präsidenten Erdoğan in IstanbulQuelle: AFP © Murat Cetin Muhurdar

Der griechische Regierungschef Kyriakos Mitsotakis traf am Sonntag in Istanbul den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan. Zuvor nahm Mitsotakis an einem Gottesdienst in Istanbul teil und traf sich mit dem in Istanbul ansässigen griechisch-orthodoxen Patriarchen Bartholomäus I. am Bosporus.

Laut einer Mitteilung der türkischen Regierung hoben die beiden Staatsmänner die Idee hervor, dass die Türkei und Griechenland angesichts des Ukraine-Krieges eine besondere Verantwortung beim "Aufbau der Sicherheit Europas" haben. Sie einigten sich auch darauf, die Kommunikationskanäle offenzuhalten und die bilateralen Beziehungen trotz der Meinungsverschiedenheiten zwischen der Türkei und Griechenland zu verbessern, heißt es in der Erklärung weiter.

Erdoğan betonte, dass beide Seiten Schritte unternehmen sollten, um Streitthemen wie die Meinungsverschiedenheiten über Souveränitätsrechte im Gebiet der Ägäis, die Rechte von Minderheiten oder die irreguläre Migration anzugehen. Das berichtete die türkische Zeitung Daily Sabah am Sonntag.

Der Besuch von Mitsotakis in Istanbul erfolgte wenige Tage, nachdem das erste Treffen auf Regierungsebene zwischen Moskau und Kiew seit Ausbruch des Ukraine-Krieges durch Vermittlung der Türkei in Antalya stattgefunden hatte. Ankara versucht, seine Glaubwürdigkeit als regionaler Machtakteur durch Schlichtung des Konflikts zu untermauern.

Das Gipfel-Treffen in Istanbul ist eine kleine Sensation. Seit Mitsotakis Amtsantritt im Sommer 2019 haben sich der Premierminister und der türkische Präsident nur dreimal am Rande anderer Termine der NATO oder der UN getroffen. Die Nachbarländer sind in vielen Belangen zerstritten und standen im Sommer 2020 sogar kurz vor einer kriegerischen Auseinandersetzung. Es handelt sich dabei insbesondere um Hoheitsrechte in der Ostägäis und um die Nutzung möglicher Erdgasvorkommen in der Region. Auch in Sachen Migration schieben sich Athen und Ankara gegenseitig die Verantwortung für das Ertrinken von Flüchtlingen bei der Überquerung des Meeres zu. Im Zuge der Ukraine-Krise nähern sich beide Länder offenbar wieder an.

Mehr zum Thema - Trotz Drucks vonseiten der NATO: Türkei macht nicht bei Sanktionen gegen Russland mit

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.

Am 24. Februar kündigte der russische Präsident Wladimir Putin an, gemeinsam mit den Streitkräften der Donbass-Republiken eine militärische Spezialoperation in der Ukraine zu starten, um die dortige Bevölkerung zu schützen. Die Ziele seien, die Ukraine zu entmilitarisieren und zu entnazifizieren. Die Ukraine spricht von einem Angriffskrieg. Noch am selben Tag rief der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij im ganzen Land den Kriegszustand aus.
Der Westen verurteilte den Angriff, reagierte mit neuen Waffenlieferungen, versprach Hilfe beim Wiederaufbau und verhängte Sanktionen gegen Russland.
Auf beiden Seiten des Konfliktes sind zahlreiche Soldaten und Zivilisten getötet worden. Moskau und Kiew haben sich gegenseitig verschiedener Kriegsverbrechen beschuldigt. Tausende Ukrainer sind mittlerweile aus ihrer Heimat geflohen.