Gesellschaft

Vater des ermordeten fahnenflüchtigen Piloten: Sohn handelte wie Judas

Besatzungsmitglieder des Hubschraubers Mi-8, die bei der Fahnenflucht des ehemaligen russischen Piloten Maxim Kusminow getötet wurden, sind mehr zu bedauern als dieser selbst, sagt Kusminows Vater. Für die Aktion seines Sohns findet er drastische Worte und nennt ihn Judas.
Vater des ermordeten fahnenflüchtigen Piloten: Sohn handelte wie JudasQuelle: Gettyimages.ru © NurPhoto

Oleg Siwajew, der Vater des desertierten russischen Hubschrauberpiloten Maxim Kusminow, der in Spanien ermordet wurde, hat seinen Sohn mit Judas verglichen und erklärt, dass er mehr Mitleid mit Kusminows getöteten Kameraden habe. In einem Videointerview, das RT vorliegt, sagte er am Montag:

"Er hat wie Judas gehandelt."

Gleichzeitig tue es ihm "auf menschlicher Ebene" leid, dass Kusminow sich "für eine solche komplette Nichtigkeit" verausgabt und seine Heimat verraten hat, fügte sein Vater hinzu. Er betonte:

"Keine Seite hat jemals Verräter respektiert. Ein Verräter ist ein Verräter."

Noch mehr Mitleid habe Siwajew allerdings mit den Kameraden seines Sohns, die sich als weitere Besatzungsmitglieder am Bord des von Kusminow entführten Hubschraubers befunden hatten und unter ungeklärten Umständen getötet worden waren.Siwajew erklärte:

"Sie waren ihm wie Brüder. Sie sahen in ihm einen Kameraden, einen echten Bruder, und dann dieser Verrat. Diese Menschen tun mir aufrichtig leid – mehr als er."

Seinen Sohn habe er zuletzt im Jahr 2013 gesehen, so Siwajew.

Der ehemalige russische Pilot Kusminow hatte am 9. August 2023 einen Militärhubschrauber des Typs Mi-8 aus dem russischen Kursk ins Gebiet Charkow in der Ukraine entführt. Die Aktion war von ihm im Voraus gemeinsam mit ukrainischen Geheimdiensten geplant worden. Zwei weitere Besatzungsmitglieder des Hubschraubers hatten die Flucht nicht verhindern können, weil sie die Maschine nicht hatten steuern können. Sie hatten sich geweigert, sich zu ergeben, und waren entweder von Kusminow selbst oder vom ukrainischen Militär getötet worden. Berichten zufolge erhielt Kusminow von Kiew 500.000 US-Dollar und einen "Schutzplan" in einem EU-Staat.

Am 13. Februar hatten spanische Behörden den Mord an einem 33-jährigen ukrainischen Staatsbürger in der Stadt Villajoyosa gemeldet. Medienberichten zufolge handelte es sich bei der mit zahlreichen Schusswunden aufgefundene und von einem Auto überfahrenen Leiche um den Deserteur Kusminow, der unter einer falschen Identität in Spanien gelebt hatte. Spanische Behörden machten bisher keine offiziellen Angaben zur Identität des Getöteten, allerdings wurde Kusminows Tod vom ukrainischen Militärgeheimdienst GUR bestätigt.

Sergei Naryschkin, der Chef des russischen Auslandsgeheimdienstes, äußerte sich nicht zu Kusminows Tod, erklärte aber, dass der ehemalige Pilot bereits in jenem Moment, als er sein Land verriet, zu einer "moralischen Leiche" geworden sei.

Mehr zum Thema: "Moralische Leiche" – Geheimdienstchef zum Tod des russischen Deserteurs in Spanien

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