Deutschland

Statistisches Bundesamt: Fast 30 Prozent der Deutschen fehlt Geld für unerwartete Ausgaben

Inflation und hohe Energiepreise machen aktuell vielen zu schaffen. Doch schon im vergangen Jahr hatte ein erheblicher Teil der Menschen in Deutschland keine Rücklagen, teilte das Statistische Bundesamt am Mittwoch mit. Das liegt zum Teil an dem niedrigen Lohnniveau, aber auch an den stetigen Teuerungen.
Statistisches Bundesamt: Fast 30 Prozent der Deutschen fehlt Geld für unerwartete AusgabenQuelle: www.globallookpress.com © IMAGO/Fotostand / K. Schmitt

Fast ein Drittel der in Deutschland lebenden Menschen war im vergangen Jahr nicht dazu in der Lage, unterwartete Ausgaben aus eigenen Finanzmitteln zu bestreiten. Wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch mitteilte, gelang es 31,9 Prozent der Bevölkerung demnach nicht, mit dem vorhandenen Budget spontan für Ausgaben in Höhe von 1.150 Euro oder mehr aufzukommen.

Niedriger fiel der Anteil etwa in Frankreich aus: Dort überstiegen unerwartete Ausgaben lediglich bei 27,6 Prozent der Bevölkerung die eigenen Finanzmittel. In den Niederlanden war der Anteil mit 15,1 Prozent am geringsten. In Rumänien, Kroatien, Griechenland, Zypern und Lettland verfügten den Angaben zufolge jeweils mehr als 40 Prozent der Bevölkerung nicht über ausreichende finanzielle Rücklagen für ungeplante größere Ausgaben.

In Deutschland liegt das vor allem auch an dem geringen Lohnspiegel. Laut der Behörde blieb einem Fünftel der Deutschen nach Abzug aller Steuern und sonstigen Abgaben 2021 lediglich ein Nettoeinkommen von unter 16.300 Euro im Jahr. Rund 40 Prozent hatten 2021 ein sogenanntes Nettoäquivalenzeinkommen, ein um Einspareffekte in Mehr-Personen-Haushalten bereinigtes Pro-Kopf-Einkommen von unter 22.000 Euro im Jahr wie das Statistische Bundesamt mitteilte.

Überdurchschnittlich oft vertreten in den unteren Einkommensgruppen waren 2021 Alleinerziehende und Haushalte mit zwei Erwachsenen und mindestens drei Kindern sowie Singles. Laut den Statistikern hatten 53,2 Prozent von ihnen weniger als 22.000 Euro netto im Jahr. Rund ein Drittel von ihnen musste gar mit weniger als 16.300 Euro auskommen.

Dagegen waren Haushalte, in denen zwei oder mehr Erwachsene zusammenlebten, überwiegend den oberen Einkommensgruppen zuordnen. Zu jenen zählen Haushalte mit einem jährlichen Nettoeinkommen von mindestens 28.400 Euro. 

50,1 Prozent der Ruheständler hatte 2021 nach Angaben der Wiesbadener Behörde weniger als 22.000 Euro netto zur Verfügung, fast ein Viertel sogar weniger als 16.300 Euro, Auch 55,4 Prozent der Studierenden hatten weniger als 22.000 Euro. Bei den Selbstständigen und Angestellten zählte hingegen knapp die Hälfte zu den zwei einkommensstärksten Gruppen.

Die bereits seit Jahren stetig ansteigenden Energiepreise brachten 2021 außerdem 3,7 Prozent der Bevölkerung in Zahlungsverzug bei Versorgungsbetrieben, wie die Statistiker weiter mitteilten. Hierzulande war der Anteil der zahlungsunfähigen Menschen allerdings geringer als beispielsweise im Nachbarstaat Frankreich, wo er 7,1 Prozent betrug. Das geht aus Daten der EU-Statistikbehörde Eurostat hervor. Mit 1,2 Prozent waren in den Niederlanden dagegen vergleichsweise wenige Personen bei der Begleichung von Rechnungen für Versorgungsleistungen im Rückstand.

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