Deutschland

Lkw schiebt Klima-Kleber vor sich her – Fahrer verliert Führerschein und Job

Bei einer Blockade sogenannter "Klima-Aktivisten" in Stralsund verliert ein Lkw-Fahrer die Nerven und schiebt einen der Blockierer mit seinem Fahrzeug weg. Verletzt wurde niemand. Trotzdem hat sein rabiates Vorgehen für den Mann gravierende Konsequenzen.

In der vorpommerschen Stadt Stralsund ist es am Mittwoch bei einer "Protestaktion" der Klima-Apokalyptiker der "Letzten Generation" zu einer gewalttätigen Eskalation gekommen. Ein Lkw-Fahrer schob dabei einen der Klimakleber mit seinen Lkw vor sich her. Mehrere Videos des Vorfalls wurden intensiv in den sozialen Netzwerken geteilt. Auch der Norddeutsche Rundfunk (NDR) war vor Ort und filmte den Vorgang. Bislang war Mecklenburg-Vorpommern von Aktionen der "Letzten Generation" verschont geblieben.

Am Mittwochnachmittag blockierten Anhänger der Vereinigung dann den Heinrich-Heine-Ring in Stralsund. Bei den Verkehrsteilnehmern sorgten sie damit für erheblichen Unmut. Auf Videos ist zu sehen, wie mehrere Autofahrer die Apokalyptiker beschimpfen und schubsen. Dann fuhr ein weißer Lkw laut hupend auf die Kreuzung zu und kam erst kurz vor den Blockierern zum Stehen.

Während sich zwei junge Leute vor den Lkw setzten, um ihn am Weiterfahren zu hindern, sprang der sichtlich aufgebrachte Fahrer heraus, zog einen der "Aktivisten" zur Seite und bedrohte den anderen mit Schlägen. Als das keine Wirkung zeigte, stieg er wieder ins Fahrerhaus und fuhr los. Einen der Klimakleber schob er dabei eine kurze Strecke vor sich her. Daraufhin stoppte der Fahrer, stieg wieder aus, und versuchte den einen verbliebenen Blockierer noch einmal von der Straße zu ziehen.

Als auch dies erfolglos blieb, gelang es dem Fahrer, den Klimakleber zu umfahren und seinen Weg fortzusetzen. Der ganze Vorgang dauerte weniger als eine Minute. Trotz des rabiaten Vorgehens des Fahrers – das Springerblatt Bild sprach von einem "brutalen Angriff", der Tagesspiegel-Journalist Julius Geiler von einem "absichtlichen Überfahren" eines "Klima-Aktivisten" – wurde dabei nach Polizeiangaben niemand verletzt.

Der betroffene Klimakleber sagte dem NDR:

"Das war bis jetzt meine krasseste Blockade, würde ich sagen. Der meiste Gegenwind, den ich bis jetzt bekommen habe. Aber ich habe auch andere, schöne Blockaden erlebt, und deswegen werde ich auch definitiv weitermachen."

Als die herbeigerufene Polizei eintraf, war der Fahrer bereits weggefahren. Er stellte sich der Polizei später in Grimmen. Gegen ihn wird wegen Körperverletzung und wegen gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr ermittelt. Gegen die sechs "Aktivisten", von denen sich zwei auch auf den Asphalt geklebt hatten, ermittelt die Polizei wegen des Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz und Nötigung im Straßenverkehr.

Für den Fahrer hat sein Vorgehen gegen die Klimakleber schon jetzt gravierende Konsequenzen. Die Polizei entzog ihm nach Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft den Führerschein. Er soll auch nicht mehr wie bisher für den Industriegas-Hersteller "Air Liquide" unterwegs sein. Ein Sprecher des Unternehmens sagte gegenüber Bild:

"Wir sind schockiert und betroffen über das gezeigte Verhalten. Wir haben um 17 Uhr von dem Zwischenfall erfahren und dem Speditionsunternehmen sofort mitgeteilt, dass dieser Fahrer nicht mehr für uns fahren soll."

Die "Letzte Generation" kommentierte den Vorgang auf Twitter gewohnt apokalyptisch:

"Was werden Menschen tun, wenn Ernten ausfallen und es nicht genügend Nahrung und Trinkwasser für alle gibt?"

Ein Nutzer fragte zurück?

"Weil der Lkw-Fahrer seine Lebensmittel nicht liefern kann?"

Ein anderer meinte:

"Wisst Ihr, was mich am meisten an Euren Aktionen stört? Ihr wisst, dass irgendwann einem normalen Handwerker, Brummifahrer oder Arzt der Geduldsfaden reißen wird und er sich strafbar macht. Ihr nehmt das nicht nur in Kauf – Ihr hofft darauf, dass es eskaliert. Ihr seid Abschaum."

Bereits vor wenigen Tage machte ein Video die Runde, in dem ein am Weiterfahren gehinderter Arzt in Berlin die Blockierer als "Penner" beschimpfte – und daraufhin Ärger mit einem Polizisten bekam, während die "Aktivisten" allem Anschein nach ungehindert den Verkehr aufhalten durften.

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