Deutschland

"Satire-Aktion" fordert AfD-Verbot – mit gefälschtem Scholz-Video

Olaf Scholz verkündet das Verbot der AfD. Allerdings nicht in Wirklichkeit, sondern in einem Fake-Video des "Zentrums für Politische Schönheit". Dazu präsentieren die Aktivisten eine Installation nahe am Deutschen Bundestag, die AfD-Politiker schon hinter Gittern zeigt – und rufen zum Denunzieren auf.
"Satire-Aktion" fordert AfD-Verbot – mit gefälschtem Scholz-VideoQuelle: Legion-media.ru © Metodi Popow / Imago Images

Das sogenannte "Zentrum für Politische Schönheit" hat eine umfassende Aktion gestartet, die ein Verbot der AfD zum Ziel hat. Am Montag präsentierte die Gruppe vor dem Bundeskanzleramt in Berlin eine angeblich satirisch gemeinte Installation. 

Auf Fotomontagen sind bekannte AfD-Politiker wie Alice Weide, Tino Chrupalla und Björn Höcke hinter Gitterstäben zu sehen. Zudem wurden bei der Präsentation Zitate über Lautsprecher abgespielt, die als angebliche Beweise ein AfD-Verbot begründen sollen. Die selbsternannte "Künstlergruppe" spricht von einer "provisorischen Justizvollzugsanstalt".

Dazu stellte die Gruppe die Seite afd-verbot.de ins Netz, auf der Hinweise für die angebliche Verfassungswidrigkeit dieser Partei gegeben werden können und entsprechende "Beweise" und "verdächtige Personen" präsentiert werden. Natürlich werden dafür auch noch Geldspenden gesammelt. Die Seite erweckt zudem den Anschein, ein Auftritt der Bundesregierung zu sein.

Präsentiert wird dort, auf dem Videoportal Youtube und auf sozialen Netzwerken wie X ein mittels künstlicher Intelligenz erstelltes Fake-Video, in dem der Bundeskanzler Olaf Scholz mit reichlich Pathos und unter dem Beifall der Bürger ein AfD-Verbot verkündet. 

Das "Zentrum für Politische Schönheit" sorgte schon in der Vergangenheit wiederholt mit seiner "Kunst" und seinen "Satire"-Aktionen für Aufsehen. Vor einem Jahr forderten die staatstragenden Aktivisten "Putin bestrafen!" und fragten: "Wo befindet sich der Idiot?" Im Jahr 2018 rief das Zentrum über die Webseite "Soko Chemnitz" dazu auf, "verdächtige Teilnehmer" der dortigen Unruhen zu melden und zu denunzieren.

In Politik und Medien finden diese Aktionen regelmäßig viel Verständnis und Sympathie. Im Jahr 2015 erhielt das von dem Philosophen Philipp Ruch geleitete Zentrum den "Amadeu Antonio Preis" der gleichnamigen Stiftung. Das Zentrum ist als gemeinnützig anerkannt und somit sind Spenden für die "Künstler" steuerlich absetzbar.  

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