Chef der Iranischen Revolutionsgarde: Könnten alle US-Basen im Golf "gleichzeitig" hochgehen lassen
Auch wenn die USA durch den eigenen Austrittaus dem Atom-Abkommen nicht mehr Teil des sogenannten Gemeinsamen umfassenden Aktionsplans (Joint Comprehensive Plan of Action, JCPOA) sind, plädiert man in Washington aktuell als vermeintliches JCPOA-Mitglied für die Wiederherstellung des UN-Sanktionsregimes gegen die Islamische Republik Iran.
Dem Ansinnen der US-Administration erteilte zuletzt UN-Generalsekretär António Guterres eine Abfuhr. Der oberste UN-Diplomat stellte klar, dass die Organisation den Vorstoß der USA zur Wiederherstellung der Sanktionen gegen Teheran ohne die Zustimmung des Weltsicherheitsrates nicht unterstützen werde.
Nun wandte sich der Chef der Iranischen Revolutionsgarde (IRGC), General Hussein Salami, an die Öffentlichkeit.
Die USA haben ihre expansionistische Strategie nicht aufgegeben und versuchen, ihre Dominanz anderen Ländern aufzuzwingen", erklärte der iranische Top-General bei einer Zeremonie zur Übergabe von Drohnen und Hubschraubern an die Marine des IRGC im iranischen Bandar Abbas am Persischen Golf.
Laut Salami mangelt es der Führung der sich im Niedergang befindenden Vereinigten Staaten an politischer Weisheit.
Das ist der Unterschied zwischen Führern, die die Welt mit Weisheit regieren gegenüber denen, denen es an Weisheit mangelt. Nachdenkliche Führer, die die Welt weise regieren, vermehren ihre Freunde, aber Führer, denen es an politischer Weisheit mangelt und die im Niedergang begriffen sind, vermehren ihre Feinde", fügte der Veteran des Ersten Golfkriegs hinzu.
...caused over so many years. Any attack by Iran, in any form, against the United States will be met with an attack on Iran that will be 1,000 times greater in magnitude!
— Donald J. Trump (@realDonaldTrump) September 15, 2020
Zudem sei die US-Armee "erschöpft" und nicht in der Lage, einen Bodenkrieg gegen die Islamische Republik Iran zu beginnen. In ihrem Kampf "gegen den Terror" verlagerten sich die USA in den vergangenen Jahren zunehmend auf den Einsatz kleinerer Truppenkontingente und den Einsatz von Kampfdrohnen und Raketenangriffen. Am Dienstag hatte Trump per Kurznachrichtendienst Twitter gedroht, dass eine Vergeltung der USA gegen jeden Angriff Irans "1.000-mal größer" sein würde.
Laut Salami handelt es sich bei der Drohung um eine "unglaubliche Entgleisung". Zudem wies er US-Theorien zurück, wonach Iran geplant habe, den US-Botschafter in Südafrika als Vergeltung für den US-Mordanschlag an dem iranischen Divisionskommandeur Qassem Soleimani zu töten. Die Anschuldigungen seien "lächerlich und lachhaft", da Iran niemanden ins Visier nehmen würde, der an Soleimanis Tötung gar nicht beteiligt war. Wie Salami ebenfalls vor wenigen Tagen erklärte, seien die Vergeltungsmaßnahmen für die Tötung Soleimanis noch längst nicht vom Tisch.
Seit der Islamischen Revolution von 1979 herrscht eine politische Eiszeit zwischen den USA und Iran. Einen neuen Höhepunkt erreichten die Spannungen nach US-Präsident Trumps Rückzug aus dem Atomdeal und der Ermordung des ehemaligen Kommandeurs der Quds-Einheit der Iranischen Revolutionsgarde Qassem Soleimani durch einen Drohnenanschlag im Januar.
Selbst wenn die Wiedereinführung (der Sanktionen) durchgeführt werden sollte, wird es sich um Platzpatronen handeln. Wir werden weitermachen und unsere Maßnahmen ergreifen, wenn unsere Rechte im Rahmen des Atomabkommens nicht erfüllt werden. Wir haben keine Angst vor Bluffs, Drohungen und Einschüchterungen", erklärte Salami nun.
In einem Interview erklärte der Generalleutnant zudem, dass sein Land in der Lage sei, alle US-Basen im Golf "auf einmal" in Brand zu setzen.
Und Salami legte weiter nach:
Können amerikanische Politiker heute allein auf einer der Straßen eines kleinen islamischen Landes spazieren gehen? Sie können es nicht, weil alle Nationen gegen sie sind.
Salami ergänzte, dass sogar die US-Bürger jetzt den Slogan "Nieder mit den USA" skandierten.
Wir sehen in den USA nichts anderes als Rauch, Feuer, Armut, Rassismus und die Polarisierung und den Mangel an Freiheit", resümierte der Chef der Iranischen Revolutionsgarde.
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