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Abzocke beim Getreideabkommen: Erdoğan stimmt Putins Kritik an Getreideexporten aus der Ukraine zu

Der türkische Präsident hat die Umsetzung des Getreideabkommens mit der Ukraine und Russland kritisiert. Das Getreide aus der Ukraine werde allein in reiche Länder ausgeführt. Damit bekräftigte Erdoğan Putins Kritik an der Getreide-Abzocke, die westliche Staaten auf der Grundlage dieser Vereinbarung betreiben.

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan sagte am Donnerstag, er wolle, dass auch Getreide aus Russland exportiert werde. Und er fügte hinzu, Wladimir Putin habe recht, wenn er sich darüber beschwere, dass Getreide aus der Ukraine im Rahmen eines von der UNO unterstützten Abkommens eher an reiche als an arme Länder geliefert werde.

"Putin hat recht, das Getreide geht an reiche, nicht an arme Länder, und unser Ziel war es, die Lieferung von Getreide an die Armen sicherzustellen."

Solange die Sanktionen gegen Russland andauerten, wolle Moskau nicht, dass das Getreide an jene Länder geliefert werde, die Sanktionen verhängt hätten. Das störe Putin, fügte Erdoğan hinzu.

Das Hauptziel der Bemühungen zur Schaffung eines Getreidekorridors bestand darin, sicherzustellen, dass mit Getreide und anderen Lebensmitteln beladene Schiffe, die aufgrund von Minen in den ukrainischen Häfen festsitzen, auslaufen könnten. Damit sollte die drohende Nahrungsmittelkrise in den Entwicklungsländern abgewendet werden.

Nach Ansicht des türkischen Präsidenten sollte möglichst bald mit Getreidelieferungen aus Russland begonnen werden, damit ausreichende Mengen auch in die armen Länder gelangen.

Der russische Präsident Putin hatte jüngst die Umsetzung des Abkommens über die Ausfuhr von Getreide aus der Ukraine kritisiert. Die Leidtragenden seien die von Armut bedrohten Länder, da das Getreide aus den ukrainischen Häfen nicht – wie ursprünglich zugesichert – an sie gehe, sondern vor allem nach Europa. "Es hat sich herausgestellt, dass wir ein weiteres Mal einfach nur grob abgezockt wurden, wie man im Volksmund sagt", erklärte der Kremlchef. Darüber werde er "unbedingt" mit dem türkischen Präsidenten Erdoğan reden, so Putin. Mit seiner Äußerung empörte er sich darüber, dass das Getreide nicht in "die sich entwickelnden ärmsten Länder, sondern in Länder der EU" gehe.

Vertreter der Vereinten Nationen und Russlands trafen sich am Mittwoch in Genf, um die russischen Beschwerden darüber zu erörtern, dass westliche Sanktionen die Getreide- und Düngemittelausfuhren des Landes trotz des UN-Abkommens behindern.

Ismini Palla, U.N.-Sprecherin der Schwarzmeer-Getreide-Initiative, sagte, der Rückgang der weltweiten Weizenpreise im August sei zum Teil auf die Wiederaufnahme der Exporte aus der Ukraine zurückzuführen. Die Sicherstellung der Versorgung mit Nahrungsmitteln und Düngemitteln sei entscheidend für die Aufrechterhaltung dieses Trends.

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Der Westen verurteilte den Angriff, reagierte mit neuen Waffenlieferungen, versprach Hilfe beim Wiederaufbau und verhängte Sanktionen gegen Russland.
Auf beiden Seiten des Konfliktes sind zahlreiche Soldaten und Zivilisten getötet worden. Moskau und Kiew haben sich gegenseitig verschiedener Kriegsverbrechen beschuldigt. Tausende Ukrainer sind mittlerweile aus ihrer Heimat geflohen.