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Polen ruft seine Bürger aus Weißrussland zurück – weißrussischer Verteidigungsminister beruhigt

Warschau hat eine Reisewarnung für Weißrussland veröffentlicht und seine Bürger aus dem Nachbarland zurückgerufen. Dieser Schritt dürfte die Konflikte in der Region weiter anheizen. Minsk dagegen betont seine defensiven Absichten, warnt jedoch vor Provokationen an seinen Grenzen.
Polen ruft seine Bürger aus Weißrussland zurück – weißrussischer Verteidigungsminister beruhigtQuelle: Sputnik © РИА Новости / Алексей Витвицкий / http://visualrian.ru/images/item/6559432

Wie die russische Nachrichtenagentur TASS schreibt, hat das polnische Außenministerium seinen Bürgern empfohlen, Weißrussland zu verlassen und von Reisen dorthin abzusehen. Das Ministerium habe dies mit den zunehmenden Spannungen begründet, den militärischen Ereignissen in der Region und den wiederholten Verhaftungen polnischer Bürger. Eine diesbezügliche Erklärung sei am Montag auf der offiziellen Webseite des Ministeriums veröffentlicht worden.

"Aufgrund der zunehmenden Spannungen, der militärischen Ereignisse in der Region und der wiederholten Inhaftierung polnischer Staatsbürger empfiehlt das Außenministerium polnischen Bürgern, nicht in die Republik Belarus zu reisen",

heißt es in der Erklärung. Auch per Twitter wurde diese Warnung verbreitet.

Dem Ministerium zufolge könne die Evakuierung im Falle einer drastischen Verschlechterung der Sicherheitslage, von Grenzschließungen oder anderen unvorhergesehenen Situationen erheblich erschwert oder sogar unmöglich sein.

"Wir empfehlen den polnischen Bürgern, die sich auf dem Territorium der Republik Belarus aufhalten, das Territorium mit den verfügbaren kommerziellen und privaten Transportmitteln zu verlassen",

heißt es in der Erklärung.

Reaktionen aus Minsk

Parallel dazu hat der weißrussische Verteidigungsminister Wiktor Chrenin eine Erklärung abgeben, in der er die friedlichen Absichten und die defensive Ausrichtung der Minsker Politik unterstrichen hat. Das Statement ergänzt die Erklärung des weißrussischen Staatspräsidenten Alexander Lukaschenko, die er heute zur Aufstellung einer gemeinsamen russisch-weißrussischen Einsatztruppe abgegeben hat.

Chrenin sagte unter anderem:

"Wir stellen fest, dass unsere ukrainischen Nachbarn heute besorgt sind, dass die Streitkräfte der Republik Belarus aggressive Aktionen durchführen könnten. Wir sprechen über die laufende Verbreitung von Informationen über einen angeblich vorbereiteten Angriff von unserer Seite.

Wir hatten und haben darauf nur eine Antwort: Provozieren Sie uns nicht, wir werden keinen Krieg gegen Sie führen. Wir wollen weder mit Litauern noch mit Polen und schon gar nicht mit Ukrainern in den Krieg ziehen. Wenn Sie auch nicht die falschen Schritte unternehmen wollen und werden, bedeutet das, dass es keinen Krieg geben wird."

Chrenin unterstrich, dass die weißrussische Militärplanung allein "Verteidigungspläne" darstellen würde, die für den Fall ausgearbeitet seien, dass das Land angegriffen werde. Chrenin weiter:

"Wenn auch nur ein einziger Meter belarussischen Bodens einer Aggression ausgesetzt wird, wie der Oberbefehlshaber sagte, wird die Antwort sofort und hart ausfallen. Deshalb warnen wir noch einmal vor Provokationen. Ihr wollt keinen Krieg mit uns - wir wollen ihn auch nicht."

An die eigenen Bürger gewandt, wiederholte der Verteidigungsminister die Worte Lukaschenkos:

"Die Situation ist heute nicht so zugespitzt, dass eine Panik entstehen könnte. Jeder, der heute an seinem Platz ist, sollte in aller Ruhe seine Arbeit tun. Die Streitkräfte der Republik Belarus werden ihr Möglichstes tun, um die Sicherheit zu gewährleisten."

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