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Tödliches Erdbeben in der Türkei und Syrien: WHO fürchtet Gefahr einer "Sekundärkatastrophe"

Die WHO warnt vor der Gefahr einer "Sekundärkatastrophe" nach den vernichtenden Erdbeben in Syrien und der Türkei. Demnach könnte die schwierige humanitäre Lage in den betroffenen Gebieten zu weiteren Opfern führen.
Tödliches Erdbeben in der Türkei und Syrien: WHO fürchtet Gefahr einer "Sekundärkatastrophe"Quelle: AFP © Omar HAJ KADOUR

Robert Holden von der Abteilung für Notfallmaßnahmen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat gegenüber CNN erklärt, dass sich viele Überlebende des schwersten Erdbebens in der Türkei und Syrien im Freien und "unter entsetzlichen Bedingungen" befänden. Viele von ihnen seien ernsthaften Problemen bei der Versorgung mit Wasser, Treibstoff, Strom, Kommunikationsmitteln und anderen "Lebensgrundlagen" ausgesetzt, so der Experte. Dies könne wiederum zu weiteren Opfern führen, die der Zahl der Toten des Bebens selbst entsprechen könne:

"Es besteht die reale Gefahr der Sekundärkatastrophe, die mehr Menschen in Mitleidenschaft zieht als die ursprüngliche Katastrophe, wenn wir nicht mit demselben Tempo und derselben Intensität vorgehen wie die Such- und Rettungseinheiten."

Wie CNN weiter berichtet, würden die Probleme dadurch noch weiter verschärft, dass die Temperaturen in den vom Erdbeben betroffenen Gebieten sowohl in der Türkei als auch in Syrien derzeit niedriger seien als gewöhnlich. In der syrischen Stadt Aleppo zum Beispiel soll die Mindesttemperatur an diesem Wochenende zwischen minus 3 und minus 2 Grad Celsius liegen, verglichen mit der üblichen Februartemperatur von im Schnitt 2,5 Grad Celsius.

Ammar Ammar vom UNICEF-Regionalbüro für den Nahen Osten und Nordafrika hatte zuvor gewarnt, dass in Syrien aufgrund des Mangels an Nahrungsmitteln und sauberem Wasser nach dem Beben eine Epidemie ausbrechen könnte. Davon wären Millionen von Menschen betroffen, "wenn wir jetzt nicht handeln", hieß es.

Auch Russland blieb nicht tatenlos. Flugzeuge des russischen Katastrophenschutzministeriums lieferten bereits über 50 Tonnen humanitärer Hilfe in das erdbebengeschädigte Syrien. Insgesamt sind 70 Tonnen Hilfsgüter für Syrien vorgesehen. In der Erklärung des Ministeriums wurde konkretisiert, dass es sich dabei um Lebensmittel und lebensnotwendige Güter wie Zucker, Mehl und Pflanzenöl sowie Geschirrsets, Zelte, Matratzen, warme Decken und mobile Kraftwerke handle.

Überdies seien russische Retter in der Türkei und in Syrien im Einsatz. Die russischen Rettungskräfte setzen die Such- und Bergungsarbeiten fort, die Betroffenen erhalten medizinische Hilfe.

Das Erdbeben der Stärke 7,7 ereignete sich in der Nacht zum 6. Februar in der Nähe der türkisch-syrischen Grenze und wurde von einer Reihe schwächerer Erschütterungen begleitet. Nach den neuesten Daten überstieg die Zahl der Erdbebenopfer in der Türkei 20.000 Menschen, mehr als 80.000 wurden verletzt. Circa 6,5 Tausend Gebäude wurden zerstört. Die Zahl der Opfer in Syrien liegt derzeit bei 3.553. Das Gesundheitsministerium des Landes meldete den Tod von 1.387 Menschen, 2.166 sollen nach Medienangaben in den Gebieten ums Leben gekommen sein, die nicht von Damaskus kontrolliert werden.

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