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US-Medien: In Washington wusste man vorab von Prigoschins Meuterei

Nach Erkenntnissen der Washington Post und der New York Times wusste die Regierung von Joe Biden vorab von Prigoschins Plänen, hat aber beschlossen, ihr Wissen weder mit der Öffentlichkeit noch mit der russischen Regierung zu teilen, um Letzterer nicht zu helfen.
US-Medien: In Washington wusste man vorab von Prigoschins MeutereiQuelle: Gettyimages.ru © Rudy Sulgan

US-Geheimdienste haben das Weiße Haus bereits Mitte Juni darüber informiert, dass Jewgeni Prigoschin einen Aufstand vorbereite, berichteten US-Medien am Sonnabend (Ortszeit) unter Berufung auf Beamte.

Nach Angaben der Washington Post haben die Geheimdienste "genügend Signale" erhalten, die auf Vorbereitungen für einen Aufstand hinweisen. Die genauen Pläne Prigoschins oder ein konkreter Zeitplan seien jedoch nicht bekannt gewesen. In den vergangenen zwei Wochen haben die Geheimdienste das Weiße Haus, das Außenministerium, das Pentagon und den Kongress laufend über die Entwicklungen unterrichtet.

Die New York Times fügt ihrerseits hinzu, dass die US-Beamten beschlossen haben, die Erkenntnisse nicht zu veröffentlichen, weil sie befürchteten, dass Moskau sie der Organisation eines Staatsstreichs beschuldigen würde. Darüber hinaus, so die Zeitung, wollten sie den russischen Behörden nicht helfen.

Nach Angaben ungenannter US-Beamter, die von der Zeitung befragt wurden, seien die Regierung von US-Präsident Joe Biden und die militärischen Befehlshaber bereits am Mittwoch über die Wagner-Vorbereitungen informiert worden. Als weitere Einzelheiten bekannt wurden, fand Berichten zufolge am Donnerstag ein weiteres Briefing statt, an dem eine kleine Gruppe von führenden Kongressabgeordneten teilnahm.

In der Nacht zum 24. Juni hatten Söldner der "Wagner"-Gruppe den Stab des südlichen Militärbezirks im südrussischen Rostow am Don besetzt. Der russische Präsident Wladimir Putin hat das Vorgehen als bewaffnete Meuterei bezeichnet. Gegen Wagner-Chef Prigoschin wurde ein Strafverfahren eingeleitet.

Am Abend meldete der Pressedienst des weißrussischen Präsidenten, dass Alexander Lukaschenko in Abstimmung mit Wladimir Putin Gespräche mit Prigoschin geführt habe und dieser seinen Vorschlag akzeptiert habe, den Vormarsch der Wagner-Söldner auf russischem Territorium zu stoppen und weitere Schritte zur Deeskalation zu unternehmen.

Später erklärte der Sprecher der russischen Führung, Dmitri Peskow, dass Prigoschin "nach Weißrussland gehen wird", während das Strafverfahren eingestellt wird. 

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