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Lukaschenko: Damit es Frieden gibt, bereiten wir uns auf Krieg vor

Weißrusslands Präsident Alexander Lukaschenko hat sich am Dienstag zur Lage im Unionsstaat mit Russland und zum versuchten Staatsstreich der Gruppe Wagner geäußert. Ihm zufolge steht die Region heute vor einer großen Gefahr, die eine Kraftprobe für das Volk bedeutet.
Lukaschenko: Damit es Frieden gibt, bereiten wir uns auf Krieg vorQuelle: AP © Pressedienst des weißrussischen Präsidenten

Am Dienstag hat sich der weißrussische Präsident Alexander Lukaschenko in Minsk mit Soldaten und Vertretern der Sicherheitskreise getroffen. Auf dem Programm stand die Verleihung der General-Abzeichen für hohe Offiziere. Darüber hinaus sprach Lukaschenko Journalisten an und antwortete auf Fragen, darunter die Lage im Unionsstaat mit Russland und den Aufstand der Gruppe Wagner betreffend.

Am Anfang seiner Rede erinnerte Lukaschenko an ständige Vorwürfe, dass er sich seit 30 Jahren ununterbrochen auf einen Krieg vorbereite. Es komme jedoch zu keiner Farbrevolution, betonte der Präsident, wenn es innerhalb des Landes keinen Grund dafür gebe. Gerade deshalb lebe das Land im Frieden. Trotzdem stehe der Unionsstaat heutzutage vor einer Gefahr, die das Volk einer Kraftprobe unterwerfe.

"Wir haben die Aufgabe, den Frieden zu bewahren, der mit Millionen Menschenleben von Helden, unseren Vätern und Großvätern erkämpft wurde. Das bedeutet nur eines: Wir müssen stärker sein als die Bedrohung, die wieder einmal einen Schatten auf unser Land wirft."

Die Gefahr eines neuen globalen Konflikts sei noch nie so nah wie heute, so Lukaschenko weiter. Erneut werde versucht, die gesamte Region mit allen Mitteln zu destabilisieren, eigene Regeln aufzuzwingen und eine Ordnung zu errichten. Pläne des kollektiven Westens in diesem Zusammenhang würden sorgfältig verdeckt. Die Versuche, die Situation in der Ukraine durch friedliche Verhandlungen zu lösen, würden als "diplomatische Vortäuschung" bezeichnet. Hunderttausende Menschen hätten für diese Täuschung mit ihrem Leben gezahlt. Auch eine neue Welle der NATO-Erweiterung und ein beispielloser Ausbau der Fähigkeiten der Bündnismitglieder in der Region seien zu beobachten. Unter diesen Regeln und dieser Ordnung würden jedoch weder Russland und Weißrussland noch die Völker der beiden Länder existieren. Lukaschenko verwies darauf, dass ein Fall Russlands eine Katastrophe für alle bedeuten würde.

"Mein Standpunkt: Wenn Russland zusammenbricht, werden wir unter den Trümmern zurückbleiben, wir werden alle sterben."

Diesbezüglich betonte Lukaschenko, es sei besonders schmerzhaft gewesen, die Ereignisse in Südrussland zu verfolgen. Dies bezog der Präsident nicht nur auf sich selbst, sondern auch auf viele Weißrussen, die den Aufstand zu Herzen genommen hätten, denn "das Vaterland ist eins". Bereits am Samstagmorgen seien die gesamten Streitkräfte zusammen mit der Polizei und Sondereinheiten in volle Kampfbereitschaft versetzt worden. Die Gesellschaft habe diese Entscheidung unterstützt, da  das weißrussische Volk sein Vaterland zu schützen wisse.

Verantwortlich für den Aufstand seien Lukaschenko zufolge alle Involvierten, einschließlich ihm selbst, dem russischen Präsidenten Waldimir Putin und dem Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin. Umso mehr könnte niemand in dieser Situation als Held betrachtet werden.

"Wir haben die Situation außer Acht gelassen und gedacht, sie würde sich auflösen, das ist aber nicht passiert. Zwei Menschen, die an der Front gekämpft hatten, stießen zusammen. Hier gibt es keine Helden."

Am Samstag hatte Lukaschenko Verhandlungen mit dem Chef der Gruppe Wagner geführt. Unter seiner Vermittlung willigte Prigoschin einer Beendigung des Aufstandes ein.

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