Meinung

Ein "Päckchen" für Kiew oder: Warum in Deutschland Armut und Reichtum gleichzeitig wachsen

Gibt es einen Zusammenhang zwischen den großzügigen Waffengeschenken Deutschlands an die Ukraine und der Armut hierzulande? Klar, das leuchtet jedem ein. Aber es gibt auch einen Zusammenhang zwischen Ihnen und dem wachsenden Reichtum der deutschen Millionäre und Milliardäre. Das wussten Sie nicht? Wird Zeit, dass Sie es erkennen.
Ein "Päckchen" für Kiew oder: Warum in Deutschland Armut und Reichtum gleichzeitig wachsenQuelle: Gettyimages.ru © Hannes P Albert/picture alliance

Von Uli Gellermann

In den Medien klingt es so niedlich: Scholz schickt ein Paket nach Kiew, ein Waffenpaket. Ob Selenskij Geburtstag hat? In dem Paket werden mörderische Waffen für 700 Millionen sein. Denn Deutschland will der Ukraine weitere Waffen liefern. Wie schön für Selenskij. Und wie tödlich für die kämpfenden Soldaten.

700 Millionen für Kiew

In Deutschland waren im vergangenen Jahr rund 17,3 Millionen Menschen von Armut und sozialer Ausgrenzung betroffen oder zumindest bedroht. Das entspricht etwa einem Fünftel der Bevölkerung.

Die "Tafeln" – das ist der vornehme Ausdruck für die private Speisung der Armen, so als ob die dort mal so richtig tafeln könnten – die "Tafeln" beklagen starke Überlastung wegen wachsender Nachfrage. Doppelt so viele Kunden, steigende Preise und deutlich weniger Spenden: Die "Tafeln" in Deutschland sprechen von einem "Ausnahmezustand" und fordern Hilfe vom Staat.

Der Staat winkt ab. Er hilft gerade der Ukraine, sich selbst umzubringen. Das kostet.

Panzer für 15 Millionen Euro pro Stück

Was kostet ein Leopard 2 A7V? Der kostet ungefähr 15 Millionen Euro pro Stück. Da freut sich die Waffenindustrie.

Und die Russen schießen die Dinger zu Klump.

Da freut sich wieder die Waffenindustrie, sie wird Ersatz verkaufen.

Denn mit dem Scholz-Paket bekommt man nur 45 Panzer bezahlt. Das reicht den USA nicht, die den deutschen Panzer liefern lassen, damit die Ukraine bald in die NATO kommen kann.

Mehr NATO-Stützpunkte, mehr Krieg

Was kostet ein Ukrainer? Die Kosten für einen ukrainischen Flüchtling liegen bei rund 4.000,00 Euro im Monat.

Aber was kostet ein toter Ukrainer? Blut und Tränen.

Das ist dem NATO-Gipfel im litauischen Vilnius scheißegal. Der litauische Präsident fordert schon mal mehr und dauerhafte NATO-Stützpunkte an der Grenze zu Russland. Die Einkreisung Russlands – das kennt man schon von der Ukraine.

Was kommt dabei heraus? Blut und Tränen. Und natürlich Profite der Waffen-Dealer.

Mehr Blut und Tränen

Anscheinend verdienen die französischen Dealer nicht genug. Deshalb schlägt Präsident Macron vorsorglich vor, der Ukraine französische Raketen mit hoher Reichweite zu liefern.

Die Raketen vom Typ SCALP/Storm Shadow können Ziele im russischen Landesinneren treffen. Die Antwort der Russen wird den Krieg ausweiten. Und zu mehr Blut und Tränen führen.

Gier der USA nach Weltherrschaft

Die SCALP/Storm Shadow-Raketen waren schon an der Bombardierung von Damaskus und Homs beteiligt.

Das war ein Krieg der USA, der angeblich syrische Giftwaffen beseitigen sollte. Diese Waffen hat es nie gegeben.

Die Russen haben nie die USA oder Deutschland bedroht. Macht nichts, den Profit der Rüstungsindustrie gibt es aber. Und die unsägliche Gier der USA nach Weltherrschaft auch. Siehe Syrien. Und Libyen. Siehe Ukraine.

Für die Herrschaft der USA kürzertreten

Für die Herrschaft der USA müssen die Deutschen schon mal kürzertreten.

Den Krieg in der Ukraine und die Linderung der Armut in Deutschland kann man sich nicht gleichzeitig leisten: Die Bundesregierung will den Zuschuss für die Pflegeversicherung komplett wegfallen lassen und den Zuschuss für die Rentenkassen kürzen. Zudem fallen in den vergangenen Jahren gezahlte Sonderzuschüsse für die gesetzliche Krankenversicherung weg. Einschnitte sind zudem beim Elterngeld vorgesehen.

Mit den USA verdienen

In Deutschland besitzen rund 2.900 Menschen ein Finanzvermögen von umgerechnet mehr als 100 Millionen Dollar. Sie gelten damit als "Ultra High Net Worth Individuals", also Menschen mit einem extrem hohen Finanzvermögen. Ihr Anteil am Gesamtvermögen aller Deutschen beträgt 21 Prozent.

Darüber hinaus gibt es rund 520.000 Millionäre im Land, die 44 Prozent des Gesamtvermögens der Deutschen unter sich aufteilen.

Das ist jene Minderheit, die sich im Schatten der USA dumm und dämlich verdient.

Wer den Frieden will, der muss sich gegen den Profit wenden. Und gegen die USA. In unser aller Interesse.

Zuerst veröffentlicht auf der Medienplattform RATIONALGALERIE am 12. Juli 2023.

Uli Gellermann ist Filmemacher und Journalist. Seine Erfahrungen mit den öffentlich-rechtlichen Sendern begründen seine Medienkritik. Er ist Herausgeber der Internetseite rationalgalerie.de.

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