Russland

Ökologe warnt vor Umweltkatastrophe am Kachowka-Stausee: "Eine Giftwüste bedroht Russland"

Der nunmehr seichte Kachowka-Stausee kann mit jener giftigen Wüste verglichen werden, wie sie sich am früheren Aralsee gebildet hatte, warnt ein Umweltexperte. Eine Verbreitung dieses Staubes kann dabei Teile Russlands bedrohen.
Ökologe warnt vor Umweltkatastrophe am Kachowka-Stausee: "Eine Giftwüste bedroht Russland"Quelle: Sputnik © RIA Nowosti

Die Oberfläche des Kachowka-Stausees kann mit der toxischen Wüste verglichen werden, die sich am früheren Aralsee gebildet hatte, sagte der Umweltwissenschaftler und außerordentliche Professor der Abteilung für physische Geographie und Geoökologie an der Moskauer Staatlichen Lomonossow-Universität Alexei Medwedkow in einem Gespräch mit der Nachrichtenagentur RIA Nowosti. Demnach könnten die negativen Auswirkungen "Dutzende von russischen Regionen" betreffen und werden sich erst schrittweise manifestieren. Der Experte erklärte:

"Heute ist der Kachowka-Stausee merklich seicht, so dass ein Teil der Bodensedimente freigelegt ist. Wie bereits vermutet, stellt dies ein sehr großes Problem dar. Die Ausdehnung solcher Flächen könnte in Analogie zur berüchtigten Aralkum-Wüste als Kachowka-Wüste bezeichnet werden, von der dann ebenfalls Staub und Schadstoffe über weite Strecken 'mitgenommen' werden."

Zuvor hatte er die mögliche Absenkung oder Austrocknung des Kachowka-Stausees als eine wahre "chemische Bombe" bezeichnet. In einem Interview mit der Nachrichtenagentur RIA Nowosti sagte Medwedkow Anfang Juni, dass die vollständige Entleerung des Kachowka-Stausees Bodensedimente mit gefährlichen Substanzen freisetzen würde. Er meinte:

"Das Schlimmste wäre, wenn die vollständige Entleerung des Stausees die giftigen Sedimente freilegen würde, die dann zu Staub würden. Das ist eine echte chemische Bombe."

Medwedkow erklärte, dass sich Schadstoffe, die seit fast 70 Jahren in den Stausee geflossen sind, auf dem Grund angesammelt haben. Dazu können Schwermetalle, Erdölprodukte, Pestizide, Radionuklide und andere gefährliche Stoffe gehören:

"Diese Sedimente können teilweise freigelegt werden. Es handelt sich zwar nicht um die oberste Schicht am Grund, aber sie werden dennoch zu Staub zerfallen und durch Abflüsse erodiert werden, die sie in die überschwemmten Gebiete tragen."

Er wies auch darauf hin, dass auch Mülldeponien in den jetzt überfluteten Siedlungen mit dem Wasserabfluss ausgelaugt und weggeschwemmt werden. Acker- und Weideland wird dadurch erheblich geschädigt werden.

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