Russland

Kremlsprecher über General Popow: "Wir kommentieren das nicht"

Der Kreml hat sich nicht zu den Aussagen von Generalmajor Iwan Popow geäußert, der zuvor Kritik an der ineffizienten Kriegsführung geübt hatte und deshalb entlassen worden sein soll. Laut Kremlsprecher Dmitri Peskow seien dies Angelegenheiten des Verteidigungsministeriums.
Kremlsprecher über General Popow: "Wir kommentieren das nicht"Quelle: Sputnik © Sergei Bobyljow

Kremlsprecher Dmitri Peskow hat am Freitag Journalisten gegenüber erklärt, dass er sich nicht über den Fall des Generalmajors Popow äußern wolle, der angeblich wegen Kritik am russischen Verteidigungsministerium abgesetzt worden war. "Wir kommentieren das nicht. Wir sprechen schließlich über das Militär, über das Verteidigungsministerium, daher empfehlen wir, sich für Kommentare an dieses zu wenden. Wir glauben nicht, dass dieses Thema auf unserer Tagesordnung steht", so Peskow.

Der Kommandeur der 58. Armee, die im Gebiet Saporoschje kämpft, hatte zuvor in einer Audiobotschaft erklärt, er sei seines Postens enthoben worden. Die Sprachnachricht hatte der Duma-Abgeordnete Andrei Guruljow am Mittwochabend auf Telegram veröffentlicht.

Popow teilte mit: "Ich musste meine Gedanken sammeln, in den letzten zwei Tagen sind viele Ereignisse passiert. Jetzt kann man mit Sicherheit sagen: Ich wurde entlassen. Ich warte auf mein zukünftiges militärisches Schicksal." Er erklärte, dass er während seiner Arbeit die Distanz zum gesamten Militärpersonal so weit wie möglich verringert habe, weil "wir alle auf die gleiche Weise sterben und wir alle auf die gleiche Weise kämpfen".

"Es entstand eine schwierige Situation mit den obersten Behörden. Ich musste entweder schweigen, feige bleiben und sagen, was sie hören wollten, oder alles beim Namen nennen", fuhr Popow fort. Er habe anschließend "im Namen aller unserer verstorbenen Freunde" die Probleme in der Armee dargelegt. Der Militärangehörige behauptete, er habe diese Themen auf höchster Ebene angesprochen, weshalb das Verteidigungsministerium eine Art Gefahr in ihm gesehen habe, und man sich seiner eines Tages entledigt habe. "Die Soldaten der ukrainischen Streitkräfte konnten unsere Front nicht durchbrechen, aber von hinten hat uns der Oberbefehlshaber einen verräterischen Schlag versetzt, indem er die Armee im schwersten Moment der höchsten Anspannung enthauptet hat", zitierte Popow einige Kommandeure. Der Beschluss, ihn zu entlassen, sei ihm zufolge innerhalb kürzester Zeit gefasst worden. Inzwischen habe Generalleutnant Denis Ljamin die Führung über die 58. Armee übernommen. 

Der erste Vize-Sprecher des Föderationsrates, Andrei Turtschak, kritisierte Guruljow, der die Audiobotschaft veröffentlicht hatte. Ihm zufolge sei sie nicht für die Öffentlichkeit bestimmt gewesen und in privaten Chats geteilt worden. "Die Tatsache, dass sie irgendwie in die Hände des 'Abgeordneten' Guruljow geraten ist und er daraus eine politische Show gemacht hat, soll auf seinem Gewissen lasten", so Turtschak.

Das russische Verteidigungsministerium äußerte sich zu den Vorgängen nicht.

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