Afrika

Lage im Sudan eskaliert: Waffenstillstand entpuppt sich als brüchig

Obwohl eine Waffenruhe zwischen den Konfliktparteien ausgerufen wurde, sind im ganzen Land Schüsse und Explosionen zu hören. Die Lage in Khartum wird für die Zivilbevölkerung immer prekärer. Sie kämpfen um Nahrung, Unterkunft und medizinische Versorgung, während Explosionen, Schüsse und Plünderer ihre Stadtviertel verwüsten.
Lage im Sudan eskaliert: Waffenstillstand entpuppt sich als brüchigQuelle: AFP © Indonesian Foreign Ministry

Trotz der Verlängerung eines ohnehin brüchigen Waffenstillstandes zwischen den Konfliktparteien im Sudan hielten die heftigen Gefechte in Khartum auch am Mittwoch an. Die jüngste Waffenruhe wurde unter Vermittlung der USA und Saudi-Arabiens geschlossen und sollte die Evakuierung von Ausländern aus dem Kampfgebiet ermöglichen. Hilfsorganisationen äußerten sich zunehmend besorgt über die bröckelnde humanitäre Lage in einem Land, das auf Hilfe von außen angewiesen ist.

Eine Reihe von kurzfristigen Waffenstillständen in der vergangenen Woche war entweder völlig gescheitert oder hatte nur zu einer vorübergehenden Beruhigung der Kämpfe geführt, die seit dem 15. April zwischen den Truppen der beiden obersten Generäle des Landes toben. Die Ruhephasen waren ausreichend, um Hunderte Ausländer aus der Luft und über die Landwege zu evakuieren. Sie wurden am Dienstag fortgesetzt, haben jedoch Millionen Sudanesen, die im Kreuzfeuer gefangen sind, keine Erleichterung gebracht. Sie kämpfen um Nahrung, Unterkunft und medizinische Versorgung, während Explosionen, Schüsse und Plünderer ihre Stadtviertel verwüsten, berichtete die Associated Press

Der UN-Sonderbeauftragte für den Sudan, Volker Perthes, der mit den meisten UN-Mitarbeitern und vielen humanitären Organisationen von Khartum nach Port Sudan umgezogen war, beschuldigte beide Kriegsparteien, "unter Missachtung der Kriegsgesetze und -normen" zu kämpfen, und verwies auf Angriffe auf dicht besiedelte Gebiete. Joyce Msuya, die stellvertretende Generalsekretärin für humanitäre Angelegenheiten, erklärte, dass mindestens 20 Krankenhäuser aufgrund von Schäden, militärischer Nutzung oder mangelnder Ressourcen geschlossen werden mussten. Es habe "zahlreiche Berichte über "sexuelle Gewalt" gegeben.

Sorge herrschte am Mittwoch vor allem mit Blick auf ein medizinisches Labor in der Hauptstadt Khartum, das Kämpfer nach UN-Angaben unter ihre Kontrolle gebracht haben. In dem Labor werde biologisches Material gelagert, womit es sich um eine "extrem gefährliche" Entwicklung handele. 

Seit Beginn der Kämpfe seien mindestens 459 Menschen, darunter Zivilisten und Kämpfer, getötet und über 4.000 Menschen verletzt worden, teilte die UN-Gesundheitsorganisation unter Berufung auf das sudanesische Gesundheitsministerium mit. 

Die RSF-Miliz bekräftigte am Dienstag ihr "uneingeschränktes Bekenntnis zum 72-Stunden-Waffenstillstand, der darauf ab­zielt, humanitäre Korridore zu öffnen". Der sudanesischen Armee warf sie aber vor, die Feuerpause gebrochen zu haben und Khartum mit Flugzeugen anzugreifen. Augenzeugen berichteten am Dienstag von Artilleriebeschuss und heftigen Gefechten. Auch in Geneina in West-Darfur sollen weitere Kämpfe ausgebrochen sein. Nach Angaben der Vereinten Na­tionen sind bereits Zehntausende in die Nachbarländer Tschad, Ägypten und in den Südsudan geflohen.

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