Lateinamerika

Venezuelas Präsident Maduro warnt vor medialer Wahleinmischung aus USA

In diesem Jahr ist in Venezuela zu bestimmen, wer in den nächsten sechs Jahren Oberhaupt des Landes sein wird. Auch der amtierende Präsident Nicolás Maduro will zur Wahl antreten. Das Datum des Urnengangs steht noch nicht fest, aber der Präsident warnt vor einer Einmischung aus den USA.
Venezuelas Präsident Maduro warnt vor medialer Wahleinmischung aus USAQuelle: AP © Andrew Harnik

Im Vorfeld der Präsidentschaftswahlen in Venezuela im laufenden Jahr hat der amtierende Staatschef Nicolás Maduro vor einer Einmischung aus dem Ausland gewarnt. Der Politiker, der auch selbst erneut kandidieren will, teilte mit, dass US-Medien eine Kampagne mit manipulierten Narrativen vorbereiten würden. Maduro nannte in diesem Zusammenhang explizit Associated Press (AP) und Voice of America (VoA). Er warf in seiner allwöchentlichen TV-Sendung Con Maduro + diesen US-Medien vor, seine Worte absichtlich zu verdrehen, um das politische Klima in dem südamerikanischen Land zu verschlechtern:

"In Venezuela verfügen wir über die Mittel, uns zu verteidigen und unsere Wahrheit zu sagen, in der Welt aber nicht."

Als Beispiel einer solchen medialen Manipulation nannte er die Entstellung seiner Worte vom vergangenen Sonntag, als er bei einer Veranstaltung in Caracas von mehr als 100 Verschwörungen und versuchten Mordanschlägen gegen ihn innerhalb der letzten elf Jahre berichtet hatte. Nach dieser Rede hatten mehrere Medien getitelt "Maduro kündigt an, dass er die Wahlen wohl oder übel gewinnen wird".

In seiner TV-Sendung wies der Präsident diese Behauptung, die sich inzwischen im Internet als Lauffeuer verbreitet hatte, zurück, indem er ein Zitat als aus dem Kontext gerissen bezeichnete. Er habe vielmehr einleitend gesagt, dass die venezolanische Bevölkerung im Fall einer weiteren Verschwörung Ruhe und Vernunft walten lassen und eiserne Nerven bewahren solle, erklärte Maduro. Er habe für diesen Fall zu größtmöglicher zivil-militärischer Einigkeit und Mobilisierung aufgerufen und habe dann mit Blick auf die rechten Kräfte erst wörtlich ergänzt:

"Denn das Team siegt, und wir werden wohl oder übel siegen. Wir werden siegen, nur siegen – jedem Trick dieser Leute zum Trotz."

Als Quelle dieser Falschinterpretation bezeichnete er die US-Nachrichtenagentur AP mit Sitz in New York. Das Medium gehöre der CIA und arbeite für die Interessen der USA, sagte Maduro. Die Schlagzeile sei dann von VoA und anderen Medien aufgegriffen worden.

"Was ist nun diese Voice of America? Das ist ein Portal des Weißen Hauses, ein Staatsmedium, und sie lehnen sich sofort an alle Portale an, die mit den USA, Europa und den venezolanischen Ultrarechten verbunden sind."

Zuvor hatte das Oberste Gericht der Bolivarischen Republik Venezuela mit seinem Urteil über die rechtliche Situation von sechs oppositionellen Politikern zwei potenzielle Kandidaten von der Präsidentschaftswahl ausgeschlossen, die in den oppositionellen Kreisen als aussichtsreich galten. Nach der Bestätigung des Ämterverbots für María Corina Machado und Henrique Capriles Radonski beschuldigte die US-Regierung die venezolanischen Behörden, eine freie und transparente Wahl zu verhindern. Zunächst hieß es, dass die USA zum 18. April ihre Sanktionen gegen den Erdöl-, Gas- und Goldsektor in Venezuela wiederaufnehmen würden. Später wurde diese Drohung etwas abgemildert, indem hochrangige US-Beamte erklärten, dass die Führung in Caracas bis zu diesem Termin April noch Zeit habe, das Abkommen mit der einheimischen Opposition umzusetzen.

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