Europa

Frankreich bereitet sich auf Totalausfall russischer Gaslieferungen vor

Angesichts der anhaltenden Spannungen zwischen den EU-Staaten und Russland aufgrund des Ukraine-Konfliktes und der daraufhin vom Westen verschärften Sanktionen befürchten immer mehr westliche Regierungen Gegenmaßnahmen Moskaus bei der Energielieferung.
Frankreich bereitet sich auf Totalausfall russischer Gaslieferungen vorQuelle: www.globallookpress.com © Julien Mattia/XinHua

Der französische Finanzminister Bruno Le Maire hat erklärt, dass sich die Behörden des Landes auf eine vollständige Unterbrechung der Gaslieferungen aus Russland vorbereiten. Der hochrangige französische Vertreter bezeichnete eine solche vollständige Abschaltung als das "wahrscheinlichste Szenario". Laut Reuters erklärte der Minister während einer Konferenz in Südfrankreich:

"Ich denke, dass eine vollständige Unterbrechung der russischen Gaslieferungen eine reale Möglichkeit ist … und wir müssen uns auf dieses Szenario vorbereiten. Es wäre völlig unverantwortlich, dieses Szenario zu ignorieren. Wir sind schon so gut wie da (in dieser Situation)."

Dem Politiker zufolge besteht die erste Reihe möglicher Gegenmaßnahmen der französischen Behörden darin, dass Haushalte und Unternehmen ihren Energieverbrauch reduzieren. Zudem will Paris neue Infrastrukturprojekte wie den Bau einer schwimmenden Anlage einleiten, die in der Lage sein soll, Lieferungen von Flüssigerdgas (LNG) aus Übersee zu verarbeiten.

Paris prüft auch, welche Unternehmen gezwungen werden könnten, ihre Produktionskapazitäten zu reduzieren, um Energie zu sparen, sagte Le Maire.

Die französische Regierung hat Notfallpläne ausgearbeitet, obwohl das Land weniger abhängig von russischen Gaslieferungen ist als andere europäische Länder. Berichten zufolge kommen etwa 17 Prozent der französischen Gesamtversorgung aus Russland.

In der vergangenen Woche ergab eine Untersuchung des Forschungszentrums für Energie und saubere Luft (CREA), dass Frankreich im Jahr 2022 bis dato der weltweit größte Importeur von russischem Flüssigerdgas war. Die Daten zeigen, dass die kurzfristigen Käufe von LNG, Rohöl und Ölprodukten im April und Mai einen Wert von rund 900 Millionen erreicht hatten.

Anfang dieses Monats teilte die mit Gazprom verbundene Nord Stream AG mit, dass sie die Nord Stream 1-Pipeline, eine wichtige Leitung, für zehn Tage wegen geplanter jährlicher Wartungsarbeiten abschalten werde. Der Betreiber betonte, dass die Abschaltung zuvor mit allen Partnern abgesprochen worden sei.

Im vergangenen Monat hatte der russische Energieriese die über die Pipeline nach Deutschland gelieferten Gasmengen um 60 Prozent kürzen müssen, weil eine in Kanada gewartete Turbine aufgrund der Sanktionen gegen Russland nicht von dort zurückgeschickt worden war.

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