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Podoljaka zum Ukraine-Krieg: Kiews zweiter Großangriff am Frontabschnitt Saporoschje steht bevor

Wie der Journalist Juri Podoljaka analysiert, steht ein Großangriff Kiews noch in der Woche vom 03. bis zum 09. Juli an. Dabei ist es egal, ob die ukrainischen Truppen am Frontabschnitt Saporoschje nach ihrer Umgruppierung entlang der Frontlinie manövrieren oder einfach Zeit schinden wollen.

Ob ukrainische Truppen am Frontabschnitt Saporoschje nach ihrer Umgruppierung entlang der Frontlinie manövrieren, um den genauen Ort ihres nächsten Großangriffs zu verbergen, wie Juri Podoljaka wertet, oder einfach Zeit schinden, weil Kiew sein Militär dazu nicht bereit wähnt: Kommen muss dieser Großangriff – und zwar noch vor dem in nur gut einer Woche anstehenden NATO-Gipfel, auf dem Selenskij oder seine Vertreter etwas werden vorweisen müssen, das wenigstens den Eindruck eines Teilerfolgs erweckt. Sprich, dieser Großangriff stehe noch in der Woche vom 03. bis zum 09. Juli an, folgert der Journalist.

Am Frontabschnitt Cherson versagt derweil das ukrainische Militär konsequent bei der selbst gestellten Aufgabe, seinen Brückenkopf am linken Ufer des Dnjepr an der schwer beschädigten Antonowka-Brücke auszubauen. Boote mit Nachschub und Verstärkung sowie zur Evakuierung von Verwundeten anlanden lassen könnte es nur nachts, und selbst das nur mit allergrößter Vorsicht, was ihm jüngst allerdings gelungen ist. Dennoch steht das kleine ukrainische Aufgebot dort unter enormem Druck, macht der Journalist in seiner Analyse zum 02 Juli 2023 aufmerksam. Außerdem dauern dort heftige Artilleriegefechte über den Dnjepr hinweg an.

Erfolge haben russische Soldaten im Norden des Frontabschnitts Donbass beziehungsweise im Süden des Abschnitts Charkow-Swatowo errungen. Nach Abwehr ukrainischer Angriffe am Vortag, die sie aus einem von ihnen in Richtung Krasny Liman ausgebreiteten Aufmarschgebiet verdrängen sollten, gingen sie ihrerseits zum Angriff über und konnten bereits erste Geländegewinne verbuchen.

Juri Podoljaka ist ein ukrainischer politischer Blogger und Journalist aus Sumy, dessen Einsichten im Zeitraum um den Beginn der Intervention in den russischen Medien zunehmend gefragter wurden. Seine Analyseausgaben warten mit nur wenigen Zahlen auf, dafür vermittelt er anhand von Karten aber ein gutes Verständnis vom räumlichen Umfang der jeweiligen Entwicklungen und bietet dann und wann kurzfristige Prognosen.

An Quellen bemüht Podoljaka einerseits offen zugängliche Daten. Dies sind Meldungen von Augenzeugen in den sozialen Medien sowie Meldungen des russischen, aber auch des ukrainischen Verteidigungsministeriums. Andererseits gibt er Insiderquellen an. Neben solchen in den Volksmilizen und Sicherheitsorganen der russischen Volksrepubliken Donezk und Lugansk seien dies solche in den ukrainischen Sicherheits- und Regierungsbehörden, die er aufgrund alter Beziehungen aus der Zeit als ukrainischer Journalist noch zu unterhalten erklärt. Um es mit dem aktuellen Jargon der Aufklärungsdienste auszudrücken, ist Juri Podoljaka also vornehmlich ein OSINT-Analyst.

Seit dem Jahr 2014 lebt Podoljaka im russischen Sewastopol. Sein Kanal auf Youtube hatte vor der Löschung durch die Verwaltung der Plattform 2,6 Millionen Abonnenten.

Mehr zum Thema - Erster Angriff der Ukraine zwischen Saporoschje und dem Donbass abgewehrt – der nächste folgt

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