Gesellschaft

Irland stimmt für Beibehaltung "sexistischer" Sprache in Verfassung

Die Bevölkerung Irlands stimmte bei dem von der Regierung initiierten Referendum gegen Verfassungsänderungen, mit denen der Begriff der Familie und die Rolle der Frau in der Familie erweitert werden sollte. Irlands derzeitige Verfassung wurde im Jahr 1937 angenommen.
Irland stimmt für Beibehaltung "sexistischer" Sprache in VerfassungQuelle: AFP © PAUL FAITH

In Irland hat am internationalen Frauentag ein Referendum zum Thema Familie stattgefunden. Die irischen Wähler stimmten gegen die von der Regierung ausgearbeiteten Verfassungsänderungen, die eine Ausweitung des Begriffs "Familie" und eine Änderung der Formulierung zur Rolle der Frau im Staat vorsehen.  

Bei dem ersten Punkt handelte es sich darum, den Begriff "Familie" im Grundgesetz durch Formen von "dauerhaften Beziehungen" zu erweitern. Dies könnte beispielsweise für Partner in wilder Ehe, alleinerziehende Eltern, Großeltern, die Vormund ihrer Enkelkinder sind, gelten.

Der zweite Vorschlag betraf die Rolle der Frau in der irischen Gesellschaft. Die Verfasser schlugen vor, die Formulierung "Der Staat erkennt an, dass die Frau durch ihr häusliches Leben dem Staat eine Stütze ist, ohne die das Gemeinwohl nicht erreicht werden kann" zu streichen. Diese sollte durch eine geschlechtsneutrale Formulierung ersetzt werden, in der es um die gegenseitige Fürsorge von Familienmitgliedern geht.

Gegen die Änderung bezüglich des Begriffs "Familie" stimmten 67 Prozent der Iren. Die Änderung zur Rolle der Frau in der Gesellschaft wurde von 74 Prozent der Teilnehmer an der Volksabstimmung abgelehnt. Die Wahlbeteiligung lag bei 44 Prozent. Der Versuch, zwei Verfassungsartikel mit "sehr altmodischer Sprache" zu ersetzen und die Realitäten des modernen Familienlebens anzuerkennen, sei mit großer Mehrheit abgelehnt worden, räumte Ministerpräsident Leo Varadkar ein.

Zuvor hatte er erklärt, das Nein sei ein "Rückschritt" für die Rechte der Frauen und kritisierte "die sehr sexistische Sprache über Frauen" in der Verfassung. Auch der stellvertretende Premierminister Micheál Martin äußerte seine Enttäuschung über das Ergebnis, betonte aber, dass das Kabinett dieses "voll und ganz respektiert".

Nach Angaben der irischen Medien waren vage Formulierungen der Änderungsvorschläge, Probleme bei der Vermittlung von Botschaften und eine glanzlose Kampagne unter den Hauptgründen, weshalb die Bevölkerung mit Nein stimmte.

Die derzeitige irische Verfassung wurde im Jahr 1937 angenommen. Seitdem wurde sie mehrfach geändert. So stimmte das irische Volk 2015 in einem Referendum für die Legalisierung der gleichgeschlechtlichen Ehe. Im Jahr 2018 stimmten die Iren für die Abschaffung des Abtreibungsverbots und unterstützten damit die Änderung des achten Zusatzartikels, der besagt, dass der Staat das Recht auf Leben sowohl der Mutter als auch des Ungeborenen als gleichwertig betrachtet.

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