Deutschland

"Hochdramatisch": 77,5 Prozent mehr Asylanträge im ersten Halbjahr 2023 als im Vorjahreszeitraum

Nach den Jahren 2015 und 2016 droht 2023 das Jahr mit den meisten Asylanträgen in der Geschichte der Bundesrepublik zu werden. Hochrangige Polizeivertreter sprechen von einem Scheitern des Flüchtlingsgipfels und der vereinbarten Maßnahmen.
"Hochdramatisch": 77,5 Prozent mehr Asylanträge im ersten Halbjahr 2023 als im VorjahreszeitraumQuelle: www.globallookpress.com © IMAGO/Rene Traut

Der Halbjahres-Bericht des Bundesamtes für Migration (BAMF) zeigt alarmierende Zahlen. So wurden von Januar bis Juni dieses Jahres insgesamt 162.271 Asylanträge gestellt, davon waren 150.166 Erstanträge. Im Jahr 2022 waren es im gleichen Zeitraum "nur" 84.583 Erst-Asylanträge. Das entspricht einem Zuwachs im ersten Halbjahr von 77,5 Prozent mehr Erstanträgen als im Vorjahreszeitraum.

Der Chef der Deutschen Bundespolizeigewerkschaft, Heiko Teggatz, sagte gegenüber der Bild, dass die Zahlen "hochdramatisch" seien. Er betonte:

"Bei einem Anstieg der Asylzahlen von 77,5 Prozent ist zweifelsfrei belegt, dass die auf den Flüchtlingsgipfeln vereinbarten Maßnahmen kläglich gescheitert sind. [...] Die Länder und Kommunen werden bald KEINE Menschen mehr anständig unterbringen können."

Er zählt in diesem Zusammenhang insbesondere die Innenministerin an: "Frau Faeser muss endlich aus ihrem Dornröschenschlaf aufwachen und ihre Verantwortung für die Menschen in diesem Land wahrnehmen."

Am stärksten vertreten sind laut dem BAMF-Bericht Antragsteller aus den folgenden Ländern: Syrien mit 24.492 Erstanträgen und im Vergleich zum Vorjahr einem Plus von 77 Prozent; Afghanistan (27.310, +80 Prozent) und die Türkei (19.208, +209 Prozent). Zudem waren 71,6 Prozent der Erstantragsteller jünger als 30 Jahre und 71,6 Prozent aller Erstantragsteller männlich. 

Die meisten Asylanträge wurden 2023 in den Bundesländern Nordrhein-Westfalen (31.271), Bayern (23.417), Baden-Württemberg (17.021), Niedersachsen (15.576), Hessen (11.624), Berlin (7.855), Rheinland-Pfalz (7.609) und Sachsen (7.266) gestellt. Bereits im Vorjahr gab es so viele Asylanträge (insgesamt 217.774) wie 2016 nicht mehr. Bei ähnlich hoch bleibenden Zahlen könnten bis Jahresende über 324.000 Asylanträge gestellt werden – das wäre die dritthöchste Zahl nach den Flüchtlingskrisenjahren 2015 und 2016. Dazu kommen seit letzten Jahr allerdings noch über eine Million Ukrainer – die waren 2015 noch nicht in Deutschland.

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