International

IAEA-Bericht: Iran verfügt über viel mehr angereichertes Uran als vereinbart

Laut dem jüngsten IAEA-Bericht verfügt Iran über viel mehr angereichertes Uran als erlaubt. Die iranische Regierung soll zudem eine Untersuchung von Uran-Spuren weiterhin blockieren. Als Reaktion auf den jüngsten Bericht der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) erklärte das Außenministerium in Teheran, dass der Bericht über die iranischen Bestände an angereichertem Uran "unfair" sei.
IAEA-Bericht: Iran verfügt über viel mehr angereichertes Uran als vereinbartQuelle: AFP © Atomic Energy Organization of Iran

Iran soll genug Uran angereichert haben, um nach weiteren Schritten daraus eine "Bombe" herstellen zu können, meldeten die westlichen Medien in den vergangenen Tagen. Teheran verfügt nach Angaben der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) über 18-mal mehr angereichertes Uran als im internationalen Atomabkommen von 2015 vereinbart. Laut dem jüngsten IAEA-Bericht befinden sich in den Beständen des Landes etwas über 43 Kilogramm des Stoffes mit einem Anreicherungsgrad von 60 Prozent.

Die IAEA berichtet zudem, dass die iranische Regierung eine Untersuchung von Uran-Spuren weiter blockiert, die Inspektoren der Behörde an mehreren Orten entnommen hatten. Iran habe Fragen zu diesen vergangenen Aktivitäten nicht plausibel beantwortet, schreibt IAEA-Generaldirektor Rafael Grossi. Die Atomenergiebehörde könne insofern nicht definitiv ausschließen, dass Iran nicht doch ein geheimes Atomprogramm betrieben hat, das nicht zivilen, sondern militärischen Zielen diente.

Der Sprecher des iranischen Außenministeriums, Said Chatibsadeh, erklärte als Reaktion auf den jüngsten Bericht der IAEA, dass dieser Bericht über die iranischen Bestände an angereichertem Uran "nicht fair sei" und nicht die Wahrheit über die Gespräche zwischen Iran und der Agentur widerspiegele. Chatibsadeh sagte, nachdem im März eine Einigung zwischen Teheran und der Atomenergiebehörde erzielt worden sei, habe Iran bei mehreren Treffen mit IAEA-Funktionären schriftliche Antworten auf die von der Behörde gestellten Fragen gegeben. 

Elemente wie "das israelische Regime" hätten jedoch immer wieder versucht, mit Initiativen in die Verhandlungsprozesse einzugreifen, um "die IAEA zu missbrauchen oder auszuspionieren bzw. Dokumente zu sabotieren und zu fälschen", fügte er hinzu. Israel hatte Iran vor kurzem beschuldigt, die Welt in Bezug auf die nuklearen Aktivitäten Teherans belogen zu haben.

Ein Beamter, der der IAEA nahesteht, sagte gegenüber dem Wall Street Journal (WSJ), dass der iranische Vorrat an auf 60 Prozent angereichertem Uran sich nun einer signifikanten Hürde bei der Herstellung von atomwaffentauglichem Material nähere. Iran habe zudem die Installation von fortschrittlichen Zentrifugen zur Urananreicherung beschleunigt. Das stelle die Wiederbelebung des Atomabkommens vor Herausforderungen, hieß es weiter. Im Rahmen des Abkommens von 2015 war es Iran lediglich erlaubt, Maschinen der ersten Generation zur Anreicherung von Uran zu verwenden. Diese Vereinbarung war ein wesentlicher Teil der in dem Abkommen festgelegten Bedingungen. Denn so sollte sichergestellt werden, dass die Zeit, die Iran benötigt, um ausreichend waffenfähiges Uran für den Bau einer einzelnen Atombombe produzieren zu können (Englisch: "breakout time"), zwölf Monate betragen würde. 

Das internationale Atomabkommen von 2015 sicherte Iran die Aufhebung von Sanktionen zu. Im Gegenzug dafür sollte Teheran sein Atomprogramm einschränken. Die USA stiegen unter dem früheren Präsidenten Donald Trump jedoch 2018 einseitig aus dem Abkommen aus.

Mehr zum Thema - Letzter Vorstoß zur Wiederbelebung des Atomabkommens mit Iran? – Emir von Katar besucht Teheran

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.