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Übergabe von Asow-Kämpfern durch die Türkei an die Ukraine – Kreml zeigt sich empört

Kremlsprecher Dmitri Peskow bezeichnete die Rückholung von Asow-Kämpfern durch die Türkei an die Ukraine als Verstoß gegen Vereinbarungen. Der Pressesprecher unterstrich, dass sich Moskau dieses Schrittes nicht bewusst gewesen sei.
Übergabe von Asow-Kämpfern durch die Türkei an die Ukraine – Kreml zeigt sich empörtQuelle: Sputnik © Pawel Bednjakow

Die Rückführung von fünf Asow-Führern aus der Türkei in die Ukraine sei ein Verstoß gegen die bestehenden Vereinbarungen, so der russische Präsidentensprecher Dmitri Peskow gegenüber RIA Nowosti. Wörtlich hieß es:

"Die Rückführung der Asow-Führer aus der Türkei in die Ukraine ist nichts anderes als ein direkter Verstoß gegen die bestehenden Abkommen. In diesem Fall haben sowohl die ukrainische als auch die türkische Seite die Bedingungen verletzt."

Aus dem entsprechenden Abkommen geht hervor, dass die genannten Personen bis zum Ende des Konflikts auf türkischem Staatsgebiet bleiben sollten. Gleichzeitig habe aber niemand Russland über die Verlegung der Kämpfer informiert, so Peskow. Er betonte, dass die Türkei angesichts des Versagens der ukrainischen Streitkräfte an der Front zu diesem Schritt gezwungen worden sei. Der Beamte präzisierte:

"Das sind die Niederlagen, mit denen die Truppen des Kiewer Regimes nun täglich konfrontiert sind."

Peskow erinnerte auch an das bevorstehende Gipfeltreffen der Nordatlantischen Allianz, bei dessen Vorbereitung Ankara unter großem Druck stehe:

"Und die Türkei selbst, die ja Mitglied der NATO ist, zeigt auf diese Weise ihre Solidarität mit dem Bündnis. Wir alle verstehen das."

Jedoch sehe eine solche Verletzung der bestehenden Vereinbarungen für niemanden gut aus, resümierte der Kremlsprecher.

Präsident Wladimir Selenskij erklärte am 8. Juli, dass die fünf Kommandeure des Asow-Bataillons aus der Türkei in die Ukraine zurückgekehrt seien. Sie waren nach einem Kriegsgefangenenaustausch im vergangenen September in der Türkei gelandet. Die Ukraine erhielt daraufhin 215 Personen und Russland 55 Militärangehörige sowie den ukrainischen Politiker Wiktor Medwedtschuk. Zugleich sollten die fünf Asow-Kommandeure bis zum Ende der Feindseligkeiten "unter der persönlichen Garantie des türkischen Präsidenten" in der Türkei bleiben.

Am Tag zuvor war Selenskij zu Gesprächen mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan in der Türkei eingetroffen. Sie sprachen über den Getreidedeal, einen Gefangenenaustausch, die NATO-Mitgliedschaft Kiews, die bilaterale Zusammenarbeit und den Wiederaufbau der Ukraine.

Seit dem Beginn der speziellen russischen Militäroperation in der Ukraine nahmen Kämpfer des im Jahr 2014 gegründeten berüchtigten Asow-Bataillons an Kampfhandlungen teil. Sie sind für ihre Neonazi-Ideologie, Brutalität und Kriegsverbrechen bekannt.

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