Meinung

Friede auf Erden – aber Krieg gegen Russland

"Wir" müssen der Ukraine Waffen liefern! Diese Botschaft versuchen Politik und Medien den Deutschen zu verklickern. Wer letztlich den Preis bezahlen muss, spielt natürlich keine Rolle. Klar ist nur eines, findet Uli Gellermann: "Der Russe" ist an allem schuld!
Friede auf Erden – aber Krieg gegen RusslandQuelle: www.globallookpress.com © Chris Emil Janßen/Keystone Press Agency

Von Uli Gellermann

Der falsche Pastor Steinmeier hatte schon in seiner Weihnachtsbotschaft zum Ukrainekrieg gesäuselt: Es sei ein Gebot der Stunde, dass "wir" der Ukraine beistehen. Die Waffen-Lobbyistin von der FDP, Marie-Agnes Strack-Zimmermann, redet Klartext und möchte "vor die Welle kommen" und der Ukraine schweres Gerät präventiv liefern. Der Schein-Linke und SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert hat sich nachdrücklich gegen Friedensverhandlungen ausgesprochen, und auch er will die Ukraine weiter militärisch unterstützen mit dem Ziel, dass sie "später einen gerechten Frieden" verhandeln könne.

200 Milliarden Euro für "Abwehrschirm"

Nein, noch haben sich Steinmeier oder Strack-Zimmermann nicht selbst an die Front gemeldet. Den echten, blutigen Krieg der NATO gegen Russland sollen die Ukrainer tragen. Aber den Wirtschaftskrieg gegen Russland, den sollen die zivilen Deutschen schon finanzieren. Die sogenannte "Gaspreisbremse", ein 200-Milliarden-Euro-"Abwehrschirm" zugunsten der Großverbraucher in der Chemie- und Energie-Industrie, soll die russische Wirtschaft in die Knie zwingen. Die Wahrheit: Die "Bremse" ist ein Tritt aufs Gaspedal der Inflation. Dass zwei Millionen Menschen dieses Jahr die "Tafeln" haben aufsuchen müssen und um Essen und Trinken betteln mussten, ist der sichtbarste soziale Erfolg dieser Politik.

"Der Russe" ist für alles verantwortlich

Ein reiches Land und Betteln? Dieses unschöne Bild wird mit aggressiver Propaganda übermalt: Keinesfalls darf die Regierung als verantwortlich für das soziale Desaster begriffen werden. Deshalb ist "der Russe" für alles verantwortlich: Dafür, dass die Bundesregierung den Kauf des preiswerten Gas aus Russland unterbindet, wo sie nur kann, und dafür, dass ein Attentat auf die Gaspipeline Nord Stream 2 verübt wurde, das allerdings nur den USA nützlich war. Dem Russen wird die Rolle eines allmächtigen Geistes zugewiesen, wie man ihn nur aus Schauermärchen kennt: Mal ist er in der Ostsee und sprengt seine eigene Gasleitung in die Luft, dann wieder taucht er in Berlin auf und zwingt Scholz, Habeck & Co. die guten alten Gasversorgungsverträge zu zerreißen – wahrscheinlich mit vorgehaltener Kalaschnikow –, um die beiden dann auf die Betteltour in die katarische Diktatur zu schicken.

Kriegs-Ertüchtigungsinitiative: 2 Milliarden Euro

Deutschland hat für den Haushalt des laufenden Jahres im Rahmen der sogenannten Ertüchtigungsinitiative seine Mittel auf insgesamt zwei Milliarden Euro aufgestockt. Ursprünglich stammt der nette Begriff "Ertüchtigungsinitiative" aus der Entwicklungshilfe. Jetzt geht der größte Teil des Geldes im Rahmen der NATO-Hilfe an die Ukraine: Bisher hat man direkt 500 Fliegerabwehrraketen STINGER, 3.000 Patronen "Panzerfaust 3" zuzüglich 900 Griffstücke, 16 Millionen Schuss Handwaffenmunition und 50 Bunkerfäuste in die Ukraine geliefert. Ganz zu schweigen von Panzern und Haubitzen, die im sogenannten Ringtauschverfahren in den Krieg geliefert wurden. Aber die ukrainischen Nazis organisieren auch private Hilfe. Von ihrer Botschaft in Tschechien aus wirbt die Ukraine im Netz um Waffenspenden. Zum Beispiel kostet dort ein "volles 30-Runden-Magazin, 7,62 x 39 Kaliber für das AK-47-Sturmgewehr" nur acht Euro.

Jeder Schuss ein Russ'

"Das AK-47-Sturmgewehr ist die am meisten hergestellte Handfeuerwaffe aller Zeiten. Obwohl es sich um ein Nachkriegsdesign handelt, gewährleistet ein einfacher und funktionaler Mechanismus die korrekte Funktion aller Komponenten selbst unter unerwünschten Bedingungen. Für diesen Betrag kaufen Sie der ukrainischen Armee ein volles 30-Runden-Magazin, 7,62 x 39 Kaliber. Wir sammeln nur Geld für die ukrainische Armee. Von Ihrem Beitrag werden wir Waffen und Ausrüstung für die Ukraine kaufen – bitte seien Sie sich dessen bewusst. Dies ist kein Spiel, sondern unsere Art, Sie spüren zu lassen, wie viel unser Frieden wirklich kostet." So steht es in der Werbung unter https://www.waffenfurdieukraine.com/. "Jeder Schuss ein Russ" wäre die Kurzfassung.

Waffen für den Frieden

Der wichtigste Freund der Rüstungsindustrie, der NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg, sagt es nur geschwollener: "Es mag paradox klingen, aber militärische Unterstützung für die Ukraine ist der schnellste Weg zum Frieden." Waffen für den Frieden: Das ist die Logik von Kühnert bis Stoltenberg. Ganz vorne in der Suchmaschine liegen die von der Propaganda missbrauchten Kinder: 123.000.000 Ergebnisse spuckt die Suchmaschine in 0,43 Sekunden aus, wenn die Stichworte "Kinder, Ukraine" eingegeben werden. Die Zahlen beziehen sich auf die Medien und die von ihnen referierten angeblichen Verbrechen der Russen. Die Stichworte "Friedensverhandlungen, Ukraine" erzielen nur 171.000 Treffer: Wer will schon Frieden, wenn der Boom der Rüstungsindustrie andauern soll?

Damit diese perverse Logik von den Deutschen verinnerlicht wird, drehen die TV-Sender voll auf: In den TV Programmzeitungen wimmelt es geradezu von "Sonder-Sendungen" zum Ukraine-Krieg. Wer sich an die Sondermeldungen des Reichsrundfunks im Zweiten Weltkrieg erinnert, der könnte sich auch an die deutsche Niederlage in Stalingrad erinnern, die am Ende der Sondermeldungen stand.

Manipulation ist zu durchbrechen

Eine US-Kanadische Kooperation setzte jüngst folgende Frage in einen angeblich weltweiten Umlauf: "Wenn Sie an die kommende Dekade denken, wird die NATO einen positiven Einfluss auf das Weltgeschehen haben?" An der Fragestellung, die keine negative Meinung zur NATO kennt, ist die primitive Absicht der Manipulation schnell zu erkennen. Dass sich trotzdem nur 51 Prozent der Deutschen für einen "positiven Einfluss" entschieden haben, lässt hoffen: Die massive mediale Manipulation ist zu durchbrechen.

Uli Gellermann ist Filmemacher und Journalist. Seine Erfahrungen mit den öffentlich-rechtlichen Sendern grundieren seine Medienkritik. Er ist Herausgeber der Internetseite RATIONALGALERIE.

Mehr zum Thema – "Reichsbürger-Razzia" vor geplantem Systemumbruch? Vorhang auf und Action!

RT DE bemüht sich um ein breites Meinungsspektrum. Gastbeiträge und Meinungsartikel müssen nicht die Sichtweise der Redaktion widerspiegeln.

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.

Am 24. Februar kündigte der russische Präsident Wladimir Putin an, gemeinsam mit den Streitkräften der Donbass-Republiken eine militärische Spezialoperation in der Ukraine zu starten, um die dortige Bevölkerung zu schützen. Die Ziele seien, die Ukraine zu entmilitarisieren und zu entnazifizieren. Die Ukraine spricht von einem Angriffskrieg. Noch am selben Tag rief der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij im ganzen Land den Kriegszustand aus.
Der Westen verurteilte den Angriff, reagierte mit neuen Waffenlieferungen, versprach Hilfe beim Wiederaufbau und verhängte Sanktionen gegen Russland.
Auf beiden Seiten des Konfliktes sind zahlreiche Soldaten und Zivilisten getötet worden. Moskau und Kiew haben sich gegenseitig verschiedener Kriegsverbrechen beschuldigt. Tausende Ukrainer sind mittlerweile aus ihrer Heimat geflohen.