Meinung

"RKI-Files": ARD negiert, ZDF korrigiert ‒ Der Spiegel stempelt mal wieder "rechts"

Das Online-Magazin Multipolar präsentiert seinen juristischen Erfolg gegenüber dem Robert Koch-Institut. Alternative Medien berichteten sofort, Mainstream-Medien legen nun zögerlich nach. Tagessieger der Absurdität einer Wahrnehmung ist jedoch Grünen-Politiker Janosch Dahmen.
"RKI-Files": ARD negiert, ZDF korrigiert ‒ Der Spiegel stempelt mal wieder "rechts"Quelle: www.globallookpress.com © Angelika von Stocki/face to face

Von Bernhard Loyen

Am 18. März gelang dem Online-Magazin Multipolar ein Artikel-Coup auf mehreren Ebenen einer weiterhin dringend notwendigen "Corona-Aufarbeitung". Nach einer ersten Klage seitens Multipolar, bereits im November 2020 zur Durchsetzung des "presserechtlichen Auskunftsanspruchs", konnte nun juristisch erstritten werden, dass das Robert Koch-Institut (RKI) final der Redaktion 200 Protokolle in einem Gesamtumfang von über 2.500 Seiten zur Verfügung stellte. Mehr als auffällig und verdächtig: Rund 1.000 Seiten wurden mutwillig seitens eines auf Steuerzahlerkosten beschäftigten externen juristischen Unternehmens des RKI geschwärzt. Allein die Begründung für die Schwärzungen durch die Rechtsanwaltskanzlei Raue LLP nimmt dabei rund 1.000 Seiten ein.

Die Multipolar-Redaktion unter Leitung des Journalisten Paul Schreyer forderte dann am 20. März "alle interessierten Journalisten zur Mitrecherche" auf, dies bezogen auf die inhaltliche Auswertung des riesigen Konvoluts von erkenntnisreichen Informationen. Nachweislich waren die selbsternannten Gralshüter der "einzigen Wahrheit", die Sendeanstalten ARD/ZDF mit all ihren dazugehörigen Medienhäusern sowie annähernd alle Printgrößen des Landes, stramm auf williger und bestätigender Regierungslinie. Fühlten sich diese Redaktionsstuben ebenfalls angesprochen, als "interessierte" Kollegen?

Am 22. März begann die ARD-Tagesschau mit einem Interview und Einschätzungen des ehemaligen RKI-Chefs Lothar Wieler. Dieser fabuliert im Interview von "wirklich großartigen Impfkampagnen". Der Mahner und Warner der "Corona-Stunde" erinnert daran, dass es "in einer Demokratie immer eine Mehrstimmigkeit gibt, das ist eine ihrer Stärken". War da nicht etwas, die bewusste und forcierte Unterdrückung von frühzeitigen kritischen Stimmen? Wieler erklärt:

"Aber die Personen, die so weitreichende Entscheidungen treffen, sollten möglichst den gleichen Wissensstand haben."

Die Realität sah nachweislich etwas anders aus. Wird Herr Wieler seitens der ARD-Redaktion darauf hingewiesen? Nein. Werden die RKI-Files thematisiert? Nein. Dafür spielt ARD-Mitarbeiterin Corinna Emundts den gewohnten Spielball zu, zitiert mit zwei von ihr formulierten Fragen:

  • Wir haben eine starke Polarisierung der Gesellschaft in der Pandemie erlebt. Gruppen, die nicht faktenbasiert Impfungen in Frage gestellt haben ‒ oder andere Corona-Maßnahmen. Hätten Sie sich das vorher so drastisch vorgestellt?
  • Hätte man die Polarisierung aus heutiger Sicht verhindern oder verringern können?

Wieler gewohnt souverän und unantastbar, dabei weiterhin vor Deutungsarroganz strotzend:

  • "Dass es so spalterisch und intensiv wird, hätte ich nicht gedacht. Aber es wird solche Tendenzen immer geben. Es gibt Menschen, die bewusst Fehlinformationen streuen. Es ist schwer, dagegen anzugehen. Dem kann man nur fachliche, kompetente, unaufgeregte Sachlichkeit gegenüberstellen."
  • "Wichtig ist ein gutes Bildungsniveau und Einrichtungen, denen man auch Glauben schenkt. Ich bin überzeugt davon, dass die meisten Deutschen den Informationen des RKI großes Vertrauen schenken."

Die unterstellten "Fehlinformationen" werden nun durch die RKI-Files entzaubert und als wahre Informationen in Teilen bestätigt. Die Manipulation aufrechterhaltend, bleibt Herr Wieler jedoch erneut verschont. Ein Skandal? Faktenfinder Pascal Siggelkow beruhigt die irritierten ARD-Leser dann am 25. März:

"Die RKI-Files und der Skandal, der keiner ist [...] Allerdings sind die Inhalte laut Experten weit weniger brisant, als es vor allem in "Querdenker"-Kreisen behauptet wird."

Die Erwähnung von Multipolar ist dabei nicht einmal im gesamten Text vorzufinden. Bei den Kollegen vom ZDF schaute es am 23. März anders aus. Verantwortliche Autorin eines überraschend ausgewogenen und kritischen Artikels zu den RKI-Files ist Britta Spiekermann, jene Journalistin, die im Oktober 2022 Gesundheitsminister Karl Lauterbach und die Spiegel-Kolumnistin Margarete Stokowski ganz wunderbar durch eine Frage auf einer Pressekonferenz entzauberte. Diese lautete an die vermeintlich "Long-COVID"-Betroffene Stokowski, warum diese trotz dreier mRNA-Verabreichungen "so schwer erkrankt" sei. Frau Stokowski weiß es bis heute nicht, würde aber immer noch die "Impfung" empfehlen.

Das derzeitige Problem für Frau Spiekermann lautet, dass die ZDF-Chefredaktion unmittelbar nach Veröffentlichung des Artikels "Die brisanten Corona-Protokolle des RKI" die Veranlassung gesehen hat, den Artikel mehrfach "korrigieren", also inhaltlich "verbessern", zu müssen. Aktuell heißt es, als ein Beispiel genannt:

"Am 17. März 2020 stuft das RKI die Risikoeinschätzung für die Gesundheit der Deutschen von 'mäßig' auf 'hoch' herauf. Einen Tag zuvor ist in den Dokumenten vermerkt, die neue Risikobewertung sei vorbereitet worden und solle nun 'hochskaliert' werden. 'Die Risikobewertung wird veröffentlicht, sobald (Personenname geschwärzt) ein Signal dafür gibt.' Den entscheidenden Akteur macht das RKI unkenntlich."

Die ursprüngliche Ergänzung im ZDF-Text: "Auf welcher wissenschaftlichen Grundlage die Hochstufung erfolgt, bleibt unklar", wurde rausgenommen. Zur mahnenden Erinnerung ‒ so sah ein ZDF-Faktencheck im Mai 2020 aus: Der Journalist Kayvan Soufi-Siavash (Ken Jebsen) wurde im Jahr 2020 psychisch wie wirtschaftlich auf allen nur erdenklichen Ebenen dafür attackiert. Das ZDF sprach von unwahrem "Geraune":

Laut der ZDF-Wahrnehmung im März 2024 "könnten die Dokumente zur Corona-Pandemie politische Sprengkraft haben". Warum könnten?

Das nun mal ‒ zur Wahrheit gehörend ‒ von der Gates-Stiftung bedachte Nachrichtenmagazin Der Spiegel, in der gesamten "Corona-Krise" auf Regierungslinie, Lauterbach-Linie und treibende journalistische Blüte des "Corona-Spaltpilzes", meldete sich am 25. März zum Thema "RKI-Files". Ein halbherziger Artikel, vordergründig rein Paul Schreyer diskreditierend. Autor Henning Jauernig (Kürzel hej), laut Recherche themenfremd und redaktionell mit anderen Schwerpunkten beschäftigt, hat intern das kürzeste Streichholz gezogen. Wichtig für die Spiegel-Redaktion, das Framing muss stabil bleiben, daher heißt es nach Veröffentlichung umgehend korrigiert:

"Nach einem langen Rechtsstreit hat das Robert Koch-Institut (RKI) Protokolle seines Corona-Krisenstabs herausgegeben. Das rechte Onlinemagazin Multipolar, das auf diesen Schritt geklagt hatte, veröffentlichte die Unterlagen." 

Wer es also wagt, gegen Regierungsinstitutionen zu klagen ‒ das RKI ist im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG) angesiedelt ‒, ist und bleibt für den Spiegel weiterhin "rechts". T-Online ‒ aus dem Hause Ströer, machtvoller Monopolist aller BMG-"COVID-Impfstoff-Vermarktungskampagnen ‒ möchte auch für seine Leser mit der manipulativen Nuance der Verleumdung berichten:

"Der dem Coronaleugner-Milieu nahestehende Blog 'Multipolar' [...] der unter anderem einschlägige Impfgegner- und Coronaleugner-Thesen verbreitet [...]"

Die FAZ muss der "Corona-Linie" ebenfalls treu bleiben: "Ein Magazin namens Multipolar aus dem rechtspopulistisch-verschwörungstheoretischen Milieu hatte auf die Herausgabe geklagt". Die Bild-Zeitung irritierte am 24. März Teile ihrer Leserschaft mit dem Aufmacher (Originalschreibweise):

"Was die Regierung uns NICHT über Lockdowns sagte ‒ Geheime Corona-Protokolle enthüllt. Waren Maßnahmen gefährlicher als das Virus?"

Von Herrn Spahn hat man bis dato noch nichts zum Files-Thema gehört. Der wusste ja sehr früh schon im April 2020: "Wir werden in ein paar Monaten wahrscheinlich viel einander verzeihen müssen". Nun wissen "wir", warum Herr Spahn Vorahnungen hatte. Vier Jahre später wird er auch weiterhin keine schlaflosen Nächte haben, wie demgegenüber Millionen Bürger, als Ergebnis einer in Teilen menschenverachtenden Corona-Politik.

Wäre da noch der unantastbare Karl Lauterbach. Am 15. November 2021 teilte der SPD-Hinterbänkler Karl Lauterbach ‒ erst vier Wochen später leitender Bundesminister ‒ folgende anmaßende Forderung als Bewerbungsschreiben auf X, ehemals Twitter, mit:

"Ungeimpfte müssen am Arbeitsplatz und ÖPNV regelmäßig getestet werden. Die Wahrscheinlichkeit eines positiven Tests ist wegen ihrer riesigen Inzidenz sehr hoch. Man muss 20-30 mal so viele Geimpfte testen um einen Infizierten zu finden. Quasi Lockdown Ungeimpfter ist nötig [...] 

Das gesamte öffentliche Leben muss auf 2G reduziert sein. Die Kontrollen mit Strafen, unangenehm und teuer, ich weiss, sind das zentrale Mittel. Die Ungeimpften müssen das ertragen, weil, wenn man ehrlich ist, sie auch mit dem Leben der anderen spielen."

Bis heute wurde dieses Posting nicht gelöscht. Am 22. März, dem vierten Jahrestag des ersten Lockdowns, saß er mal wieder vor der "Corona-Gesellschaftsspalterin" Dunja Hayali ‒ auch sie schweigt zu den RKI-Files. Auf die Frage eines Rückblicks angesprochen, auf persönliche Fehler in der Corona-Krise wie auch die Notwendigkeit einer "politischen Aufarbeitung", erklärt Lauterbach:

"Also, ich finde es ganz falsch, dass wir nur auf die Fehler blicken [...] Als Abgeordneter hielte ich davon ‒ einer Aufarbeitung/Enquete-Kommission ‒ im Moment nicht so viel, weil die Situation nach wie vor so ist, das ist jetzt so ein Ideologiekampf, in dem Sinne. Es gibt so rechte Gruppen, die wollen sich das Thema zu eigen machen [...]" 

Zu eigen gemacht haben sich alle genannten Protagonisten die Macht über Millionen von Menschenleben und Biografien. Die Macht der psychischen und physischen Beeinträchtigung bis Zerstörung von teils weiterhin traumatisierten Menschen.

Die Welt-Zeitung berichtet am 25. März, Lauterbach würde nun den "Vorwurf der politischen Einflussnahme" auf das RKI empört zurückweisen. Er weiß, das Institut habe damals "das Richtige getan". Die Frage lautet: für wen? Die Schwärzungen in den Protokollen verteidigte Lauterbach. Man müsse Mitarbeiter schützen. Er verwies dabei auf mögliche Angriffe von "bestimmten Gruppen". Wer schützte jedoch in den drei dunklen Jahren die drangsalierten Bürger vor "bestimmten Gruppen"?

Den berüchtigen inhaltlichen Vogel schiesst jedoch aktuell Grünen-Politiker Janosch Dahmen in seinem X-Posting vom 25. März ab:

"Der Versuch in die RKI-Files einen Skandal hineininterpretieren zu wollen ist Ausdruck von Unkenntnis zur Krisenstabsarbeit & von weiterer Desinformation um uns zu spalten. Wir sollten uns vor solcher Einflussnahme ausländischer Nachrichtendienste schützen."

Dank Paul Schreyer und seinem Team könnte nun endlich eine juristische Aufarbeitung und dringend benötigte Verurteilung von Tätern beginnen. Die RKI-Files nehmen von ihrer Bedeutung her gerade erst an Fahrt auf.

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