Nordamerika

US-Wahlkampf: Ron DeSantis beendet seine Kampagne und will Trump unterstützen

Mit der persönlichen Ankündigung des Gouverneurs aus Florida findet sich mit Nikki Haley eine letzte Gegenkandidatin im internen Rennen um den Präsidentschaftswahlkampf der Republikaner gegen den Ex-Präsidenten. DeSantis kündigte an, den voraussichtlichen Kandidaten Trump nun für die Wahlen ab November 2024 zu unterstützen.

Bei der ersten Vorwahl um die US-Präsidentschaftskandidatur, im Bundesstaat Iowa am 15. Januar, lag Ron DeSantis, Gouverneur aus Florida, zumindest noch auf dem zweiten Platz. Von den ehemals drei potenziellen internen Gegenkandidaten gegen den souveränen Erstrundensieger Donald Trump ist nun rund eine Woche später noch eine Kandidatin übrig geblieben. DeSantis kündigte am Sonntag an, seine Kampagne umgehend zu beenden, um gleichzeitig mitzuteilen, dass er ab sofort Donald Trump aktiv unterstützen werde.

Mitte Januar zeichnete sich bereits ein absehbares Stimmungsbild in den USA ab, hinsichtlich präferierter Wählerstimmen bei republikanischen Anhängern. Trump gewann im Bundesstaat Iowa mehr als souverän, DeSantis lag am Ende rund dreißig Prozent hinter dem Ex-Präsidenten. Biotech-Unternehmer Vivek Ramaswamy erklärte im Anschluss als Viertplatzierter seinen Ausstieg aus dem Rennen, um ebenfalls Trump seine Unterstützung zuzusichern. Nikki Haley, ehemalige Gouverneurin von South Carolina, ist nun die letzte verbliebene Gegenkandidatin für das Finale.

Ron DeSantis teilte seinen Unterstützern in einem rund vierminütigen X-Video seine Entscheidung mit. In dem Beitrag heißt es schriftlich einleitend: "Erfolg ist nicht endgültig, Misserfolg ist nicht tödlich: Es ist der Mut, weiterzumachen, der zählt – Winston Churchill".

In dem Statement erläuterte DeSantis seine Beweggründe eines Ausstiegs aus dem internen Wahlkampf:

"Wenn es irgendetwas gäbe, was ich tun könnte, um ein positives Ergebnis zu erzielen, mehr Wahlkampfstopps, mehr Interviews, würde ich es tun, aber ich kann unsere Unterstützer nicht bitten, ihre Zeit freiwillig zu opfern und ihre Ressourcen zu spenden, wenn wir keinen klaren Weg zum Sieg haben. Deshalb setze ich heute meinen Wahlkampf aus."

Bezogen auf das mehr als kritisch zu bezeichnende Verhältnis zum unangefochtenen Spitzenkandidaten Trump teilte DeSantis mit:

"Auch wenn ich mit Donald Trump nicht einverstanden war, etwa in Bezug auf die Coronavirus-Pandemie und seine Beförderung von Anthony Fauci, ist Trump dem derzeitigen Amtsinhaber Joe Biden überlegen. Das ist klar.

Ich habe mich verpflichtet, den republikanischen Kandidaten zu unterstützen, und ich werde dieses Versprechen einhalten. Er hat meine Unterstützung, denn wir können nicht zur alten republikanischen Garde von gestern zurückkehren oder zur neu verpackten Form des aufgewärmten Korporatismus, den Nikki Haley repräsentiert."

DeSantis rief demnach die wichtigsten Spender persönlich an und teilte ihnen mit, dass er "an diesem Morgen aufgewacht sei und beschlossen habe, dass es keinen Weg zum Sieg gebe und es an der Zeit sei, auszusteigen", so zwei republikanische Spender gegenüber dem US-Sender CNN. Das Hamburger Nachrichtenmagazin Der Spiegel titelte: "Das klägliche Ende des Mini-Trumps". 

Donald Trump reagierte in seiner bekannten, oft kritisierten, aber auch von vielen US-Amerikanern gefeierten, eher zynischen und direkten Reaktion auf die Neuigkeiten, während einer Wahlkampfveranstaltung im Bundesstaat New Hampshire. Trump wörtlich:

"Ich möchte mir die Zeit nehmen, um DeSantis zu gratulieren. Natürlich eine wirklich großartige Person (…) Eine wirklich gute Kampagne. Es ist nicht einfach, sie denken, dass es einfach ist, diese Dinge zu tun, aber es ist nicht einfach. Er verließ den Wahlkampf und war dabei sehr liebenswürdig, und er hat sich von mir verabschiedet."

Zu der Tatsache, dass DeSantis angekündigt hatte, den Ex-Präsidenten aktiv unterstützen zu wollen, bemerkte Trump lediglich: "Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit Ron". Trump hatte De Santis in den vergangenen Monaten wiederholt abwertende "Spitznamen" gegeben, wenn es um den republikanischen Parteikollegen ging. So nannte Trump seinen nun Unterstützer: "Rob" (vermeintlicher Schreibfehler einer Pressemitteilung), "Rob de Sanctimonious" (der Scheinheilige), "DeSaster" (Katastrophe) oder "Tiny D" (der kleine D). 

Für seinen potenziellen demokratischen Gegner im US-Wahlkampf, Präsident Joe Biden, variiert Trump in seinen Reden mit den Namensbezeichnungen: "Der korrupte Joe Biden" (Crooked Joe Biden), "der schläfrige Joe" (Sleepy Joe) oder "der langsame Joe" (Slow Joe).

Die internen republikanischen Vorwahlen – in den USA als CAUCUS bezeichnet – setzen sich am 23. Januar in New Hampshire fort.

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