Wirtschaft

Deutschland: Fast alle Branchen leiden unter Auftragsmangel

Welche Umfrage, welche Statistik man auch betrachtet, die Lage der deutschen Wirtschaft ist nicht schön. Das Münchner Ifo-Institut hat, wie jedes Quartal, wieder abgefragt, wie es in den Branchen mit den Auftragsbeständen aussieht – für die meisten sieht es finster aus.
Deutschland: Fast alle Branchen leiden unter AuftragsmangelQuelle: www.globallookpress.com © IMAGO/Arnulf Hettrich

Das Ifo-Institut für Wirtschaftsforschung an der Universität München veröffentlicht regelmäßig das Konjunkturbarometer und erstellt dafür den sogenannten Geschäftsklimaindex. Grundlage für diese Veröffentlichungen sind in der Regel Umfragen bei Hunderten von Unternehmen. In dieser aktuellen Umfrage des Ifo-Instituts geht es eher um die Aussichten für die nahe Zukunft als um die Gegenwart der deutschen Wirtschaft – es wurde abgefragt, ob die Unternehmen genug Aufträge haben oder etwa noch nicht ausgelastete Kapazitäten.

Es sind derzeit nicht nur Betriebe aus der Automobilbranche, die in den Meldungen über Insolvenzen oder Stellenabbau besonders herausstechen und die über zu wenige Aufträge klagen. Im Gegenteil: mit 26,8 Prozent der Firmen, die einen Auftragsmangel nennen, liegt diese Branche eher im unteren Drittel, der Durchschnitt liegt bei 36,9 Prozent.

Im Verarbeitenden Gewerbe sind es zuallererst die energieintensiven Branchen, die einen Auftragsmangel bestätigen – und das, obwohl in diesen Bereichen (wie etwa in der Glasproduktion) bereits viele Betriebe endgültig geschlossen haben, was eigentlich die Auftragslage der Verbliebenen verbessern müsste. 65,7 Prozent der Hersteller von Druckerzeugnissen, 54,7 Prozent der Branche Glaswaren, Keramik u.a., 53,9 Prozent der Betriebe im Papiergewerbe, 53,3 Prozent bei Metallerzeugung und -bearbeitung, 51 Prozent der Möbelhersteller und immer noch 46,5 Prozent der Hersteller von elektrischen Ausrüstungen gaben an, unter Auftragsmangel zu leiden.

Selbst im Maschinenbau, unter dem auch große Teile der großzügig bedachten Rüstungsindustrie firmieren, nennen immer noch 36,3 Prozent, das Auftragsvolumen sei nicht ausreichend gefüllt. Am besten kommen noch die Produzenten von Nahrungs- und Futtermitteln davon, bei denen nur 14,9 Prozent zu wenige Aufträge in den Büchern haben.

Dem Dienstleistungssektor geht es überwiegend nicht wesentlich besser. Hier sind es im Gesamtschnitt 32,1 Prozent der Firmen, die einen Auftragsmangel konstatieren. Führend ist hier die Lagerei mit 55,8 Prozent. 54,6 Prozent der Leiharbeitsfirmen haben zu wenige Aufträge, 50 Prozent des Leasinggewerbes, das Hotelgewerbe folgt mit 48 Prozent, Werbung und Marktforschung mit 42,6. Besonders gut kommen vor allem Rechtsberatung, Steuerberater und Wirtschaftsprüfer weg, von denen nur 6,8 Prozent über zu wenige Aufträge klagen.

Vor einem Jahr lag insgesamt der Anteil der Firmen, die über einen Auftragsmangel klagten, noch bei 20,9 Prozent. Selbst gegenüber der letzten Befragung im Oktober vergangenen Jahres – mit einem Durchschnitt von 36 Prozent – ist der Wert weiter gestiegen. Die Talsohle ist offenbar keinesfalls erreicht.

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