Russland

Prigoschin meldet sich zu Wort: Wagner will in Weißrussland "zweite Armee der Welt" aufbauen

Im Internet ist ein Video aufgetaucht, das Jewgeni Prigoschin und seine Kämpfer in Weißrussland zeigen soll. Der Wagner-Chef sagt, seine Männer hätten ehrenhaft gekämpft und "viel für Russland getan". Eine Rückkehr an die Front schloss er nicht aus.
Prigoschin meldet sich zu Wort: Wagner will in Weißrussland "zweite Armee der Welt" aufbauenQuelle: Sputnik © Jelena Kopylowa

Ein Video, das Jewgeni Prigoschin in der Abenddämmerung zeigt, kursiert seit Mittwoch im Internet. Vermutlich wurde es in Weißrussland gefilmt. Auf den Aufnahmen spricht der Chef der Gruppe Wagner zu seinen Kämpfern und begrüßt sie "bei ihrer Ankunft auf weißrussischem Boden".

Sie hätten in der Ukraine ehrenhaft gekämpft und "viel für Russland getan". Zudem kritisierte Prigoschin erneut das Vorgehen der russischen Armee. "Was im Moment an der Front passiert, ist eine Schande, an der wir uns nicht beteiligen müssen", sagte er. Deshalb habe man beschlossen, "eine Weile hier in Weißrussland zu bleiben". Anschließend würde man nach Afrika gehen oder möglicherweise auch an die Front zurückkehren. "Vielleicht werden wir zur militärischen Sonderoperation zurückkehren, sobald wir sicher sind, dass wir nicht gezwungen werden, uns bloßzustellen", fuhr er fort. Gleichzeitig versprach er, die weißrussischen Streitkräfte zur "zweiten Armee der Welt" zu machen und Präsident Alexander Lukaschenko im Falle bewaffneter Konflikte zur Seite zu stehen.

Ein weiterer Sprecher in dem Video soll der Wagner-Kommandeur Dmitri Utkin sein. Er sagte: "Ich danke Ihnen allen sehr für die geleistete Arbeit, dank dieser Arbeit ist der Name Wagner in die ganze Welt vorgedrungen. Es ist nicht das Ende, es ist nur der Anfang der größten Arbeit der Welt, die sehr bald ausgeführt werden wird. Welcome to hell".

Sollten die Aufnahmen echt sein, zeigen sie Prigoschins ersten öffentlichen Auftritt seit Ende Juni. Am 23. und 24. Juni war der private Militärdienstleister Wagner unter Prigoschins Kommando bewaffnet nach Rostow am Don einmarschiert und hatte den Rücktritt der russischen Armeespitze gefordert. Die russischen Behörden werteten diese Handlungen als Meuterei. Nach Verhandlungen unter Beteiligung des weißrussischen Präsidenten Alexander Lukaschenko gelang eine Beilegung des Aufstandes. Laut dem Kreml werde niemand für die Teilnahme an der Meuterei bestraft, die Wagner-Truppen würden nach Weißrussland verlegt werden. 

Das weißrussische Verteidigungsministerium hatte zuvor mitgeteilt, dass die im Land eingetroffenen Wagner-Kämpfer weißrussische Soldaten ausbilden sollen. Die NATO-Länder hatten diesbezüglich ihre Besorgnis zum Ausdruck gebracht. Polen hatte zusätzliche Maßnahmen zum Schutz seiner Grenze angekündigt. Das ukrainische Militär hatte erklärt, dass es bisher keine zusätzlichen Bedrohungen beobachtet habe.

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